Wirkcharakter :
Unter einer Allergie versteht man eine erworbene spezifische Reaktionsveränderung des Organismus auf der Basis einer krankhaften Immunreaktion (Sensibilisierung), die durch eine exogene Substanz verursacht wird. Den bei einer Allergie auftretenden charakteristischen Krankheitserscheinungen geht immer eine Phase der Sensibilisierung voraus. Bevor sich eine Allergie entwickelt, muss es zu mindestens einem, in der Regel aber mehreren vorherigen Kontakten mit der Substanz gekommen sein. Erst die wiederholte Exposition mit dem allergieauslösenden Stoff führt durch die Bildung von Antikörpern oder von spezifisch sensibilisierten Zellen zu der Sensibilisierung. Dabei handelt es sich nicht um eine Vergiftung, sondern im Grunde um eine wichtige Funktion des Immunsystems, dessen Aufgabe darin besteht, zwischen Substanzen, die zum Organismus gehören, und körperfremden Substanzen zu unterscheiden. Dringen Stoffe, die vom Körper als fremd erkannt werden, in den Organismus ein, so werden sie von diesem abgefangen, präsentiert, erkannt, verarbeitet und schließlich eliminiert. Wird der Körper nach diesem Vorgang, der Sensibilisierung, erneut dem Fremdstoff ausgesetzt, treten die Symptome in wenigen Minuten (Frühreaktion), nach einigen Stunden (verzögerte Reaktion) oder nach Tagen (Spätreaktion) auf.