Drogen

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Seit alters her bedrohen Drogen die menschliche Existenz. In unserer Zeit spielen die Drogen eine bedeutende Rolle, da einerseits die seelische Belastung des modernen Menschen stark zugenommen hat und andererseits der Glaube an die Chemie mit ihren positiven Wirkungen auf den Organismus noch übermächtig ist und mit dem Wunsch einhergeht, die Freizeit mit Drogen zu verplanen.

Auch auf diesem Gebiet muss sich erst allmählich die Kenntnis durchsetzen, dass Chemikalien im menschlichen Organismus nach einer kurzen erwünschten akuten Wirkung auch eine unerwünschte langfristige Wirkung haben, deren volles Ausmaß von den Prädispositionen des jeweiligen Organismus abhängen, die wir in der Regel zuvor noch gar nicht gekannt haben. Zu jeder akuten Wirkung gesellt sich eine chronische - oder - an jede positive Wirkung schließt sich eine negative an. Die negative Wirkung aller Drogen äußert sich zunächst im zentralnervösen Bereich, hier besonders im psychischen. Allen Drogen ist gemeinsam, dass sie langfristig die Lebensfreude dämpfen und zum Aktivitätsverlust führen. Durch sie verlernen die Menschen, sich geschickt mit Alltagsproblemen auseinanderzusetzen.

Die Therapie eines Drogenabhängigen - ganz gleich, ob von Alkohol, Beruhigungsmitteln oder Opiaten abhängig - ist deshalb so schwierig, weil nach einer leicht zu bewältigenden Entgiftung ein jahrelanges Lernverhalten in allen Lebensbereichen einsetzen muss. Zu diesem immensen Arbeitspensum ist nur derjenige bereit, der fast alle Nachteile der Drogenabhängigkeit am eigenen Leib verspürt hat und der eine drogenfreie Bezugsperson zu dieser Bewältigung heranziehen kann. Allen Mitarbeitern und Freunden sei an dieser Stelle für die vielen wertvollen Anregungen gedankt.

 

München, im Dezember 1990                        Dr. med. Dr. med. habil. Max Daunderer

 

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