In einer neuen
Studie stellten die Mediziner fest: Immer öfter ist eine Überdosis
Paracetamol Hauptauslöser für akutes Leberversagen. So wie bei
Dennis Bollessen.
Auch er hatte
Paracetamol geschluckt. Nach einer Wurzelbehandlung beim Zahnarzt hatte er
starke Zahnschmerzen. Paracetamol sollte helfen. Er nimmt erst eine Tablette,
dann noch eine ... doch die Schmerzen bleiben. So schluckt er im Laufe des
Tages viel zu viel, insgesamt 28 Tabletten. Er muss erbrechen. Der Hausarzt
verschreibt ihm am nächsten Tag nur ein Magenmittel. Doch es geht ihm immer
schlechter. Er kommt ins Krankenhaus, auf die Intensivstation.
Die Blutanalyse
von Dennis Bollessen zeigt: Er hat eine
Medikamenten-Vergiftung. Die Leberwerte sind extrem schlecht. Seine Leber
konnte die Überdosis Paracetamol nicht abbauen. Wer zu viel Paracetamol
genommen hat, merkt die giftige Wirkung oft erst 24 Stunden später. Man fühlt
sich müde, wird gelb im Gesicht oder fällt ins Koma.
Akutes
Leberversagen kann zum Tod führen. Die Dosierung richtet sich bei Kindern nach
dem Körpergewicht – maximal 50 mg pro Kilo pro Tag. Auch bei Erwachsenen ist
das Körpergewicht entscheidend. Auch sie sollten sich immer an die empfohlene
Höchstdosierung halten. Auf die Gefahr, sich durch eine Überdosis Paracetamol
zu vergiften, haben die Behörden reagiert: Packungen ab 30 Tabletten sind ab
dem 1. April 2009 verschreibungspflichtig. Weniger Tabletten bleiben
rezeptfrei! BR 15.7.08 19 Uhr
(In England werden Paracetamol Tabletten hochdosiert ausschließlich von Selbstmördern geschluckt. Da sie weitgehend beschwerdefrei sind, kann man ihnen ab dem zweiten Tag nicht mehr helfen. Außer Gelbsucht tritt kein Symptom auf, sie sterben schmerzlos im Leberkoma)