Weisheitszähne vorsorglich raus?

Weil der „Achter“ Ärger macht

 

 Weisheitszähne bereiten vielen Patienten Probleme und müssen dann extrahiert oder operativ entfernt werden. Sollte man sie also lieber prophylaktisch ziehen?

 

In einer prospektiven einjährigen Beobachtungsstudie analysierten die Forscher 21 Patienten mit Weisheitszahnkomplikationen. Alle mussten stationär behandelt werden, 18 wegen schwerer Infektionen (v.a. Logenabszesse). Zwei hatten nach der Zahnentfernung auf Grund der Knochenschwächung [b]Unterkieferfrakturen[/b] erlitten, und einmal lag eine operationsbedingte Läsion des N. lingualis vor. Unter Berücksichtigung der Vorgeschichte aber waren über zwei Drittel der Komplikationen auf symptomatische Weisheitszähne zurückzuführen.

 

Nach prophylaktischer Entfernung  traten demgegenüber deutlich seltener Probleme auf, so Privatdozent Dr. Dr. MARTIN KUNKEL und Kollegen vom Mainzer Universitätszahnklinikum.

 

Als Resümee erklären die Autoren in der Zeitschrift „Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie“: „Insgesamt stützen die Ergebnisse tendenziell eher das Konzept einer prophylaktischen Weisheitszahnentfernung unter dem Aspekt der Prävention entzündlicher Komplikationen.“

 

Quelle: Martin Kunkel et. al, Mund- Kiefer und Gesichtschirurgie 2004; online first

Bemerkung: alle schwerwiegenden Infektionen hätten vermieden werden können, wenn ein antibiotischer Salbenstreifen eingelegt worden wäre und die Wunde nicht zugenäht worden wäre!! ("Neue Schule")