WEIßES PULVER
VERGIFTETE DIE POST
In dem Münchener Paketpostamt transportierte
ein Postler ein Paket, aus dem weißes Pulver auslief, er empfand danach einen
Juckreiz auf der Haut - ohne, dass man etwas sah. Binnen kurzem hatte über 10
Leute das Paket oder das Pulver berührt und litten alle unter mehr oder minder
starkem Juckreiz. Daraufhin wurde ich als Toxikologischer Notarzt der
Berufsfeuerwehr München alarmiert und fuhr mit dem Giftbus dorthin.
Alle Angestellten mit Beschwerden ließ ich in
den Bus setzen und von Toxikologen untersuchen, eine Probe des Pulvers mit der
Polizei in unser TOX-Labor zur Untersuchung schicken und das Postamt von der
Polizei schließen.
Nach 4 Stunden hatte man in unserem TOX-Labor
immer noch keinen Anhalt über die Art dieser Substanz, alles Gefährliche war
ausgeschlossen. Zuletzt ließ ich von der Feuerwehr vorsichtshalber mit schwerem
Atemschutz (mit Pressluft Atemgeräten) und mit Chemieschutzanzügen geschützt
alle kontaminierten Räume mit Wasser abspritzen.
Abends bei der Heimfahrt litt auch ich in der
heißen Lederjacke des leitenden Notarztes unter Juckreiz. Meine Frau erinnerte
mich, dass ich am Vortag auf unserem Speicher Glaswolle entfernt hatte und beim
Duschen geklagt hatte, dass sich die Glaswolle nicht ganz entfernen ließ.
Bekanntlich juckt die Glaswolle auf der schwitzigen Haut.
Am nächsten Tag erfuhr ich vom TOX-Labor, dass
es sich um ein harmloses Kreidepulver gehandelt hatte.