Vioxx -
kommt wieder?
Coxibe
bleiben mit Einschränkungen auf dem EU-Markt
LONDON (eb). Die europäische Zulassungsbehörde EMEA verschärft die
Sicherheitsmaßnahmen für Cox-2-Hemmer. Grundlage der Entscheidung sind
Studiendaten, wonach Coxibe das kardiovaskuläre
Risiko erhöhen. Bei dem erhöhten Risiko handelt es sich nach EMEA-Angaben um einen Klasseneffekt.
Die
Entscheidung ist eine Übergangsregelung. Sie gilt bis zum Abschluss der
Neubewertung der Coxibe im April 2005. Die EMEA hat
folgende Maßnahmen für die Anwendung von Cox-2-Hemmern verfügt.
- Cox-2-Hemmer sind für alle Patienten
mit ischämischen Herzerkrankungen oder nach
Schlaganfall kontraindiziert
- Etoricoxib
(Arcoxia ®) ist kontraindiziert
bei Patienten, deren Bluthochdruck nicht genügend unter Kontrolle gebracht
werden kann.
- In den Fachinformationen ist darauf
hinzuweisen, mit einer Verordnung von Cox-2-Hemmern vorsichtig zu sein bei
Patienten mit Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes
und Nikotin-Abusus und paVK.
- Es ist die geringste wirksame Dosis
so kurz wie möglich zu verwenden.
Ein
Beratergremium der US-Gesundheitsbehörde hat laut „dpa“ die Tür für die
Rückkehr von Vioxx ® geöffnet. Das Gremium empfahl,
das Medikament mit strikten Auflagen zuzulassen und unter identischen
Voraussetzungen weiterhin grünes Licht für alle anderen Cox-2-Hemmer zu geben.
Vioxx vor
dem Comeback
Die
Diskussion um die Cox-2-Inhibitoren nimmt überraschende Wendungen. Nach
Feststellung des Klasseneffektes bei den kardiovaskulären
Nebenwirkungen in Europa überrascht Vioxx-Hersteller
Merck mit der Ankündigung, die freiwillig vom Markt genommene Substanz
eventuell wieder einzuführen. Wenn hier ein Klasseneffekt vorliegt, erscheint
die Nutzen-Risiko-Bilanz von Rofecoxib in einem neuen
Licht, so Forschungs-Chef Peter Kim von Merck vor einem FDA-Komitee. Vioxx habe schließlich die beste Datenlage unter allen Coxiben, was die Verhinderung gastrointestinaler
Nebenwirkungen betrifft. Weitere Vorteile seien die breite Zulassung sowie die
gute Wirksamkeit bei manchen Schmerzsyndromen.
Quelle: MMW
8/2005
Herz-Nebenwirkung
der Coxibe sind
Klasseneffekt
Urteil der
EU-Zulassungsbehörde
Die
Europäische Zulassungsbehörde EMEA stellt ein erhöhtes Klassenrisiko der
Cox-2-Hemmer für unerwünschte kardiovaskuläre
Ereignisse fest und veranlasst regulatorische
Schritte. Demnach gilt für die Verordnung von Cox-2-Hemmern vorläufig das
folgende:
1. Kontraindikation für alle Coxibe bei KHK oder Schlaganfall
2. Kontraindikation für Etoricoxib bei Patienten mit unzureichend eingestellter
Hypertonie
3. Appell zur Vorsicht bei Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren (alle)
4. Therapie möglichst mit niedrigst effektiver Dosis oder kürzest erforderliche
Behandlungsdauer (alle Coxibe)
Bekanntmachung
der EMEA vom 17.2.2005
Quelle: MMW
8/2005
Anmerkung
Dr. Daunderer: Hoffentlich bald, es ist das beste Rheumamittel, darf nur nicht hochdosiert werden. Vorher Eiter aus dem Kiefer!