2008 Verstopfung nie ungesund jedoch Abführmittelabhängigkeit

Früher hat man kleinen Kindern erzählt, dass eine regelmäßige Darmtätigkeit wichtig sei, damit „Giftstoffe aus dem Darm abtransportiert“ würden. Das ist reiner Humbug. Im Enddarm sind unverdauliche Nahrungsmittelreste, vor allem Pflanzenfasern, abgestorbene Darmzellen und viel Wasser. Entstehende Giftstoffe sind noch nie von Wissenschaftlern im Stuhl nachgewiesen worden.

Ganz im Gegensatz dazu werden beim, Gebrauch von pflanzlichen oder chemischen Gebrauch von Abführmitteln mit dem dünnen Stuhl auch erhebliche Mengen an lebenswichtigen Spurenelementen dem Körper entzogen. Der Abfall von Kalium kann zur Schwäche, Antriebslosigkeit und gefährlichen Herzrhythmusstörungen führen.

Der chronische Gebrauch von Abführmitteln ist eine Sucht, die oft wesentlicher Bestandteil einer Magersucht ist. Sieben Mal häufiger tritt sie bei Frauen als bei Männern auf.

Ursachen einer Verstopfung sind:

  1. zu wenig Leitungswasser getrunken
  2. zu wenig körperliche Bewegung
  3. keine Zeit für entspannenden Stuhlgang („Stress“)

 

Den Trend zur Stuhlgangsbeobachtung erfand eine findige Arzneimittelfirma, die Wilhelm Busch mit Nachthemd, Zipfelmütze und einer brennende Kerze tragend zeichnete + „Darmol löst alle Darmprobleme“. Das energische Abführmittel war in einer wohlschmeckenden Schokolade verpackt. Jeder, der daran naschte, gewöhnte sich an seinen regelmäßigen Gebrauch – zum Leidwesen meines Vaters als Hausarzt, der sie dann entwöhnen musste.

(Zusatz zu meiner neuen Biografie)