V-Männer und ihre inoffiziellen
BKA-Tarife
stern.de liegt die Liste vor. "Allgemeine Grundsätze zur Bezahlung
von V-Personen und Informanten" heißt das 25-seitige vertrauliche Papier
mit dem Signet des Bundeskriminalamtes (BKA).
Die "Richtwerte" für V-Leute in der Drogenszene werden nach den
aktuellen Groß- und Zwischenhändlerpreisen für die einzelnen Gifte ermittelt.
Bei der Sicherstellung kleiner Mengen erhalten V-Personen zum Beispiel 1,50
Euro für jeweils fünf Ecstasy-Tabletten oder jeweils zehn LSD-Trips, 13 Cent
pro Gramm Haschisch und 39 Cent pro Gramm Kokain oder Heroin. Geht es um
Rauschgift im Kilo-Bereich, gelten folgende Tarife: 130 Euro pro Kilo Haschisch
(ab 20 Kilo: 78 Euro), 1540 Euro pro Kilo Heroin oder Kokain (ab zehn Kilo:
1030 Euro, ab 20 Kilo: 260 Euro). Wer ein illegales Rauschgift-Labor aufdeckt,
erhält eine Sonderprämie "von bis zu 1540 Euro".
382,50 Euro für ein Maschinengewehr
In der Waffen- und Sprengstoffkriminalität basiert die Entlohnung auf den
Preisen "am illegalen Waffenmarkt". Für ein Maschinengewehr (Marktpreis:
1275 Euro) zum Beispiel gibt es 382,50 Euro (30 Prozent des Marktpreises).
Fliegt heiße Ware im Wert von 5000 bis 25.000 Euro auf, zahlt man nur noch 25
Prozent davon. Bei Falschgeld-Delikten hingegen geht es nicht nur um die Menge
der sichergestellten Falsifikate, sondern vor allem auch um die Qualität der
Fälschung. Für die Sicherstellung von Falschgeld im Nennwert von 5000 Euro etwa
beträgt der VP-"Tarif" mindestens 512 Euro. Für zwei Millionen
Nennwert bekommt der V-Mann bis zu 30.000 Euro (1,5 Prozent).
http://www.stern.de/politik/deutschland/:Geheime-BKA-Tarifordnung-Was-Polizei-Spitzel/580838.html