Unbehandelte freiwillig Weitervergiftete gesucht:
Wenn man ein Therapieschema überprüfen will, braucht man dringend eine unbehandelte Vergleichsgruppe. Unethisch wäre es, jemanden der um Hilfe ruft, diese Hilfe zu verweigern und als Vergleichsgruppe mit Scheinpräparaten zu führen. Aus Statistikgründen haben wir schon lange allen Patienten die gleichen Informationen gegeben, nicht Sympathischen mehr als den Unsympathen.
Nur mit einer freiwilligen Vergleichsgruppe kann man objektiv ermitteln,
- wieviel länger jemand lebt, der nach diesem Schema behandelt wurde,
-wieviel besser die Lebensqualität wurde durch die Behandlung,
- wieviel mehr Lebensfreude durch die Behandlung eintrat,
- ob das Sexualleben wieder befriedigend wurde,
- ob die Angehörigen durch die Therapie auch glücklicher wurden mit dem Patienten,
-wielange der Kranke brauchte bis zum Therapiebeginn.
Interessant ist auch, welche Argumente den Unbehandelten auch abgehalten haben, Giftentfernung und Giftmeidung durchzuführen.
Welche Alternativen gewählt wurden.
Wann doch noch versucht wurde, eine schulmedizinische Behandlung durchzuführen.
Wie die Nebenwirkungen der Alternativtherapie aussahen, ob sie irreversibel waren.
Durch was der Vergiftete so verarmte, dass er sich am Schluss garnichts mehr leisten konnte.
Viele Einzelgründe liegen hierfür vor.
Ein standardisierter Fragebogen würde zu sehr einengen und eventuell unsere Erfahrungen suggestiv übertragen.
Ein Doktorand wird alle formlos geschriebenen, anonymen (nur Alter, Geschlecht, Pseudonym) auswerten zum Wohle der übrigen, die am Anfang einer Therapie stets die Erfahrungen von Vorbildern brauchen.
Man kann nicht leugnen, dass das Hinausschieben einer korrekten Entgiftungstherapie zunächst viele Vorteile birgt (Zeit, Geld,Energie) und nur langfristig überwiegen die Genesungsvorteile. Dies gilt wie für den Alkoholiker auch für alle anderen chronischen Vergiftungen. Wobei die Familie die Dinge oft ganz anders sieht als der Kranke, wie beim Alzheimer.
Wir bitten um formlose stichpunktartige Antworten auf dieser Seite von Patienten, denen von uns vor über 10 Jahren Therapiepläne erstellt wurden. Insbesondere interessieren uns die Verstorbenen, denn hier kann man am wenigsten deuteln. Die Verbliebenen sehen - wie beim chronischen Alkoholismus - die Krankheit meist viel nüchterner.
Da ein Vergifteter ein moderner Märtyrer der heutigen Gesellschaft ist, sollte man zumindest seinen Tod als Lehrzeichen für die Lebenden ansehen.
Aber gerade diejenigen, die heute riesige Opfer zur Giftmeidung bringen müssen, partizipieren von den Erfahrungen derjenigen, die darauf verzichten.
Da wir wissen, dass etwa 80% der chronisch Vergifteten von den angebotenen Therapievorschlägen nicht rechtzeitig Gebrauch machen, wollen wir von diesen wenigstens wertvolle Ratschläge für diejenigen, die riesige Opfer für eine schnelle sinnvolle Therapie bringen, bekommen.
Nicht vergessen darf man bei dieser Auswertung, dass der Zeitfaktor für den Therapiebeginn stets entscheidend für den Therapieerfolg war. In den meisten tödlich verlaufenden Fällen wurde die anfangs empfohlene Therapie erst nach Jahren begonnen und brachte dann nichts mehr.
Exakte Zahlen diesbezüglich würde den Überlebenden viel bringen.
Privat habe ich die Sammlung von unbehandelten freiwillig Weitervergif- teten zwar stets geführt, aber ohne Befragung der Hinterbliebenen nur mit den Todeszeitpunkten.
Dies sollte alles komplettiert werden.
Dr.Max Daunderer