Tonergeschädigte
Die Zahl der
registrierten Tonergeschädigten steuert
allmählich auf
die 1.000 zu und immer öfter sind es junge Menschen und Schädigungen im
Privatbereich, wo
Laserdrucker zunehmend die Tintenstrahldrucker verdrängen. Immer öfter
sind nicht
einzelne Personen betroffen, sondern mehrere Kollegen oder sogar halbe
Belegschaften.
Für uns besteht kein Zweifel, die Gesundheitsschädigungen und –risiken für
Millionen tonerexponierter Menschen sind ein gesundheits-, umwelt- und
verbraucherpolitisches
Problem ersten Ranges. Prof. Braungart vom Hamburger
Umweltinstitut
spricht vom größten Feldversuch der Nachkriegsgeschichte.
Im März hat das
Umweltbundesamt (UBA) nach Monaten der Drängelei endlich die Studie
zur Emission von
Nano-Partikeln aus Laserdruckern veröffentlicht
(http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/hintergrund/partikel-laserdrucker.pdf).
Obwohl die Geräte
Nanopartikel in starkem Maße emittieren, sah man sich zu einer
gesundheitlichen Bewertung nicht in der Lage. Dabei ist doch klar,
dass Feinstäube in der
Außenluft ein gesundheitliches
Problem sind. Umso mehr betrifft das die Atemluft in
Innenräumen. Und
es ist auch klar, das ultrafeine Stäube noch schlimmer
sind als Feinstäube,
denn sie wirken
toxisch, v.a. auf die Atemwege. Wieso also stellt man
sich künstlich dumm?
Im März
veröffentlichte auch die Computer Bild mal wieder einen Test von
Farblaserdruckern,
der von der LGA Bayern durchgeführt worden war. Alle Toner enthielten
Gift und
Hewlett-Packard war mit einem „Mangelhaft“ der Testverlierer, obgleich das
Gerät
einen Umweltengel
hat. In einer Veröffentlichung erklärte HP, dass keine Gesundheitsrisiken
bestehen. Dabei
haben wir HP die Atteste von Tonererkrankten vorgelegt. Es ist
ungeheuerlich.
Am 29.4.2006 war
ich mit Bernd Guder auf Einladung des Bundesinstitutes
für
Risikobewertung
in Berlin zur Vorstellung der Zwischenergebnisse der Tonerstudie. An der
Veranstaltung
nahmen zudem Vertreter der Bundesoberbehörden, der Industrie und der SPDFraktion
teil. Prof. Mersch-Sundermann berichtete über hohe Grundbelastung mit
Stäuben.
Die Büroluft, die
lt. Arbeitsschutzverordnung der Qualität der Außenluft entsprechen soll, war
deutlich
schlechter, als es der EU-Grenzwert ausnahmsweise zulässt. Der Druckbetrieb
führt
zu deutlich
erhöhten Staubbelastungen, was immer bestritten worden war. Besonders stark
und zwar um das
Fünf – bis Sechsfache stieg die Belastung mit ultrafeinen Stäuben, die
toxisch auf die
Atemwege wirken. Die Raumluftbelastungen steigen im Druckbetrieb
schlagartig an.
Besonders erschreckend, in Versuchen mit menschlichen Lungenzellen
wurden eindeutige
zellschädigende Wirkungen festgestellt. Auch erhöhte
Ozonbelastungen
wurden in
mehreren Büros gemessen, obwohl das längst als technisch gelöst galt. Prof.
Mersch-Sundermann betonte, dass es kaum geeignete wissenschaftliche
Studien gibt. Eine
aktuelle Studie
aus Taiwan zeigt jedoch gesundheitliche Wirkungen durch extrem hohe VOCBelastungen
in Copy-Shops. Die Veröffentlichungen der
Berufsgenossenschaften, die gerne
als Beweis für
die Ungefährlichkeit angeführt werden, sind dagegen ohne jeden
wissenschaftlichen
Wert. Die Industrie konnte auf meine Nachfrage keinen Beweis für die
immer noch
behauptete Ungefährlichkeit nennen und will sich jetzt um das Problem der
Emissionen
ultrafeiner Stäube kümmern.
...
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© und Kontakt:
ITG im BBU e.V., c/o H.-J.Stelting, Immenhorstweg
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040 67998110, Fax -115 info@krank-durch-toner.de,
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Diese Ergebnisse
bestätigen uns deutlich. Gleichwohl sieht das BfR keinen Handlungsbedarf
und will die
Vorlage des Abschlussberichtes im November abwarten. Dieses Zeitspiel ist für
uns inakzeptabel.
Wir erwarten, dass jetzt die Bevölkerung aufgeklärt wird und
Schutzmaßnahmen
ergriffen werden. Die Untätigkeit der Bundesoberbehörden werden wir
nicht länger
hinnehmen!
Es ist uns über
die Gewerkschaft der Polizei und den DGB Nord gelungen, das Toner-Thema
als Antrag auf
die Tagesordnung des DGB zu bringen, der am 22.05.2006 bis 26.05.2006 in
Berlin seinen 18.
Ordentlicher Bundeskongress hat, der unter dem Motto steht: "Die Würde
des Menschen ist
unser Maßstab".
Es liegt jetzt an
uns, über Abgeordnete und Medien den Druck auf Industrie und Behörden so
zu erhöhen, dass
endlich etwas passiert. Auch die Sammelklage, an der sich alle beteiligen
sollten, die für
Ihre Tonerschädigung fachärztliche Beweise haben, ist ein wichtiges
Druckmittel.
Jetzt kommt es v.a. auf die Entschlossenheit der
Betroffenen an, sich gegen die
Schädigungen
durch Toner gemeinsam zu wehren.
Beispielhaft ist
das Verhalten von Maria Zöller, die sich an Ihren Bundestagsabgeordneten
gewandt hat, der
glücklicherweise auch noch für die CSU-Fraktion in den Ausschüssen für
Gesundheit und
Verbraucherschutz tätig ist. Er hat sich schon nach dem Stand der Studie
erkundigt. Dies
zeigt, jeder kann etwas machen. Ihren Abgeordneten finden Sie unter
www.bundestag.de. Schildern Sie Ihre persönlichen Erfahrungen und
fügen Sie unsere
aktuelle Info
bei, die Sie im Downloadbereich unter www.krank-durch-toner.de/Info.htm
finden. Die Infos
sollten Sie auch an Freunde, Bekannte, Kollegen, Gewerkschaften, Banken,
Geschäfte,
Versicherungen usw. weitergeben. Auf unserer Webseite finden Sie immer
aktuelle
Informationen, v.a. auf den Seiten „Info“ und
„Presse“. Wenn Sie der Meinung sind,
dass die
Gesundheitsgefahren durch Toner ein ernstes Thema sind, dann unterstützen Sie
bitte
unsere Arbeit,
durch Beitritt zum BBU, oder aktive Mitarbeit im Rahmen Ihrer
Möglichkeiten.
Gemeinsam haben
wir eine gute Chance, den Irrsinn baldmöglichst zu beenden. Helfen Sie
mit!
Herzliche Grüße,
Ihr
ITG im BBU e.V.
Interessengemeinschaft Tonergeschädigter
im Bundesverband
Bürgerinitiativen
Umweltschutz e.V.
-AG
Innenraumschadstoffe und Gesundheit-
KDT- INFO
Interne Information
Ausgabe: I/ 2006
16.05.06