Tinnitus, Menière

 

….. Neu ist die Hypothese, dass ein entzündlicher Prozess an der Krankheitsentstehung beteiligt ist. Man nimmt an, dass ein exogenes Agens zu einer cochleären Immunreaktion führt. Der Endolymphstrom innerhalb der Cochlea führt immunologische Faktoren zum Saccus endolymphaticus, sodass dort eine entzündliche Reaktion ausgelöst wird. Dies kann im Rahmen einer Chronifizierung zur Fibrosierung und zur Ossifikation führen. Die Endolymphrückresorption im Saccus endolymphaticus wird dadurch gestört. Die Folge ist letztlich ein Endolymphhydrops, der bereits seit 1938 als morphologisches Korrelat des M. Menière angesehen wird. Grund für das anfangs nur monosymptomatische Erscheinungsbild ist, dass der Endolymphhydrops anfangs nur cochleär bzw. nur vestibulär auftritt.

 

Schwindel, Hörverlust und Tinnitus

Zu Lebzeiten kann das Vorliegen eines Morbus Menière nicht bewiesen werden. Die American Academy of Otolaryngology, Head and Neck Surgery spricht von einer bewiesenen Menière-Erkrankung nur bei histopathologischer Bestätigung des Endolymphhydrops, was aber nur post mortem möglich ist.

 

Von einer sichtbaren Menière-Erkrankung ist auszugehen, wenn zwei oder mehr Schwindelattacken von mindestens 20 Minuten Dauer sowie mindestens einmal ein audiometrisch dokumentierter Hörsturz, zusätzlich Tinnitus oder Ohrdruck im betroffenen Ohr aufgetreten sind und andere Ursachen klinisch ausgeschlossen sind. Die Kriterien für eine wahrscheinliche Menière-Erkrankung beinhalten eine Schwindelattacke von mindestens 20 Minuten Dauer, eine nachgewiesene Hörminderung bei mindestens einer Untersuchung, Tinnitus oder Ohrdruck im betroffenen Ohr sowie den Ausschluss anderer Ursachen…..

 

Anmerkung Dr. Daunderer: Eiterentfernung aus den Hörzähnen 17, 18 + 27, 28.

 

Quelle: MWW-Fortschr.Med.Nr. 41/2004 (146. Jg.)