Thalliumvergiftung schwerste einer Schwangeren folgenlos überlebt

Eine 16 jährige Bauerntochter wollte sich 1976 mit 10 Gramm Thallium, der zwölffachen tödlichen Dosis, das Leben nehmen, weil sie drei Monate zuvor ungewollt schwanger geworden war.

Es erfolgte auf der Tox eine sofortige intensive Therapie mit:

1.   Sofort erbrechen, 10 Gramm Kohle (Kohle-Pulvis)

2.   Sofort Magenspülung mit 40Litern Wasser

3.   Sofort Berliner Blau (Antidotum Thallii Heyl) 2 stdl.2 Kapseln

4.   Bei leichter Blausäurewirkung (Ausatemluft Dräger+) 20 ml 20% Natriumthiosulfat i-v-

5.   Sofort Hämodialyse (3 weiterführen)

6.   Hohe Darmeinläufe mit Kohle 6 stdl.

7.   Abführmittel (6stdl.2 Eßl. Lactulose)

Größere verschluckte Thalliummengen sah man im Röntgenbild als Metall-Schatten.

Die Thalliumvergiftung war noch Monate danach in  Haaren oder Nägeln (Hand, Fuß) nachweisbar.

Die 6 wöchentliche Intensivtherapie hat die Patientin sehr gut vertragen, die leichte Gewichtsabnahme kam ihr zu gute, da sie ein leichter Pummel war.

Ihre Stimmung hellte sich langsam wieder auf.

Die von mir vorgeschlagene Abtreibung – gemäß dem sehnsüchtigen Wunsch der Mutter – wurde vom Gynäkologen damals abgelehnt, ein Doktorand beauftragt, den Verlauf aus wissenschaftlichen Gründen zu überprüfen.

Das Kind war nach der Geburt äußerlich unauffällig, im Röntgenbild waren die Wachstumsfugen der Knochen auffällig kontrastreich (evtl. durch Thalliumeinlagerung).