Terpentinalternative
Frage:
Hallo,
ich zeichne häufig mit Ölfarben und nutze daher ein terpentinähnliches,
geruchsarmes Lösemittel um die Pinsel zu reinigen. Beim Malen ist man auf ein
Reinigungsmittel für die Pinsel angewiesen, jedoch ist das ja sehr ungesund.
Gibt es eine unschädliche Alternative um die Pinsel
zu reinigen? Wenn es keine gibt, reicht dann eine kleine Gesichtsmaske mit
Kohleeinlage um vor den Dämpfen geschützt zu sein, oder braucht man eine ganz
geschlossene Sauerstoffmaske oder bringt alles nichts?
Gruß Dennis P.
Antwort:
Terpentin ist eine – zufällige, wechselnde – Mischung aus mindestens 200
hochgiftigen (krebserzeugendes Benzol!) Abfall-
Lösemitteln.
Es ist mit Sicherheit das giftigste, das man im Hause haben kann!
Schützen kann man sich vor diesen Dämpfen natürlich nicht mit einem
feuchten Taschentuch oder einer wertlosen Kohlemaske, sondern nur mit schwerem
Atemschutz mit Druckluft und Chemieschutzkleidung. Natürlich muss man die
gesamte Kleidung wegwerfen, die man in einem solchermaßen kontaminierten Raum
getragen hatte. Alle unsere betreuten Maler und Restauratoren starben nach etwa
20 Jahren an Leukämie durch Terpentinersatz.
Die Dekontamination eines Ateliers, in dem früher Terpentinersatz
verwendet wurde, verschlang oft Unsummen. Reichhaltige Erfahrungen konnten wir
diesbezüglich in der Münchner Akademie für Schöne Künste und im Dornier-
Institut zur Restauration der Gemälde der Alten Pinakothek in München sammeln,
nachdem die beiden Restauratoren, die mein altes Familienporträt von Dr.Koch restauriert
hatten, jung verstorben waren (Chef Dr.Lohs und Frau DÀilley).
Alternative ist reiner trinkbarer Alkohol wie Wodka (5€ pro3/4 L).
Allerdings muss man dann noch beachten, dass die gelösten Farben nicht giftige
Dämpfe abgeben dürfen, wie Quecksilber, Arsen, Kobalt u.a. An der Giftigkeit
der alten Farben starben ja früher auch sehr viele Maler – heute die
Restauratoren!
Viel gesünder ist es, die verwendeten Pinsel zu entsorgen und jeweils
neue zu verwenden! Dies bedeutet jedoch, eine hohe geistige Flexibilität zu
besitzen und die „Pfennigfuchserei“ zu lassen.