Teilsanierung brachte nichts, Fall

 

H.I. 18.6.70

 

Dr.D: Epikutantest-Ergebnis? – Davon hängt alles ab! (welche Prothese?).

Bitte alles nochmal mitsenden (kostenlos).

 

Kurze Zusammenfassung:

 

Im November 2006 habe ich den Oberkiefer und im Januar 2007 den Unterkiefer nach Ihrer Befundung bei Herrn Dr. Kreger operieren lassen.

Eine Nachoperation erfolgte noch Anfang Juli, wo im Unterkiefer noch mal nachgefräst wurde. Herr Dr. Kreger meinte, ich solle mir nun eine „Langzeitprothese“ anfertigen lassen, da das Provisorium nicht mehr gut sitzt.          Nein! Evtl. entgiftete Prothese

Fragen:

 

1. Müssen noch Zähne extrahiert werden, bevor ich eine neue Prothese anfertigen lasse? Klar! Alle!

 

2. Ich habe bis jetzt auf ihr anraten weder DMSA noch DMPS geschnüffelt. (hatte Goldkronen). Soll ich damit nun beginnen?          Ja, zumindest 1x testen. Wie war Epikutantest?

 

3. Ich wollte beim Kapok-Kontor eine Bestellung aufgeben. Die meinten, ich  solle dies wegen Sonderkonditionen über das Tox-Center tun. Wäre dies in Ordnung?            Ja, mit uns 20%.

 

4..Nach dem zweiten DMSA schnüffeln hatten unsere drei Kinder folgende Werte:

 

Paulina 3 Jahre 9,ug/kg      Ohje, was ist mit der verursachenden Mutter??? OPT?

Angelina 7 Jahre 5,6 ug/kg

Christopher 2 Jahre 2,6 ug/kg

 

Sollen alle weiter schnüffeln bis die Werts auf 0 sind?   Ja, was tat sich klinisch? Bitte exakt beschreiben.

 

Sch möchte mich bei ihnen und ihrem Team noch einmal recht herzlich auch im Namen meiner Familie

bedanken.

Ich spüre, das ich auf dem richtigen Weg bin, den Weg ohne ihre Unterstützung nicht gefunden hätte.            Danke!

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit und vor allem viel Gesundheit.

 

Freundliche Grüße aus Eschweiler

H.I.

 

Die gefundenen Bakterien verursachten eine schwere generalisierte Knochenvereiterung (Osteomyelitis), die nicht durch Teilschritte behebbar ist. Jetzt bestehen schwertste Eiterherde an den Restzähnen (s.Bild, folgt!)

Actinomyces meyeri ist ein vorwiegend anearob wachsendes, grampositives, sporenloses, vereinzelt zu Verzweigungen neigendes Stäbchenbakterium. Sein physiologischer Standort am Menschen ist die

Schleimhaut im Crophaxyngealbereich, insbesondere der peridontale Sulcus.

A. meyeri wird bei Hirnabszessen, Pleuraempyemen und abszedierenden Pneumonien, seltener auch bei echten Aktinomykosen und bei infizierten Tier- und Menschenbissen gefunden. Wie andere Aktinomyzeten wird auch A. meyeri gelegentlich bei pelvic inflammatory disease, insbesondere bei liegendem Intrauterinpessar (IUD) nachgewiesen.

Anearobe Aktinomyezeten sind meist empfindlich für Penicillin G/V und andere Penizilline. Eine Penicillinasebildung wurde bisher nicht beschrieben.

Clindamycin ist meist, Erythromycin häufig und Tetryzykline in der Mehrzahl der Fälle wirksam.

Aminoglykoside und klassische Fluochinolone (Gyrasehemmer) sind gegen Actinomyces sp. nur mäßig aktiv, auch die Wirkung von Imidazolen (Metronidazol und andere) ist unsicher. 4.-Generation-Chinolone (z.B. Moxifloxacin) sind tendenziell besser wirksam.

Aufgrund der häufig polymikrobiellen Erregernatur der in tief liegenden Kompartimenten stattfindenden Infektionen, an denen Aktinomyezeten beteiligt sind, können Infektionen nicht selten hartnäckig persistieren und maximale Dosierungen, lange Therapiedauer und gelegentlich sogar chirurgische Interventionen erforderlich machen.

 

Capnocytophaga sp. sind anaerob bis mikroaerophil wachsende, gramnegative, in ihrer typischen Morphologie spindelförmige (fusiforme) Bakterien. Insbesondere Capnocytophaga canimorus wird bei mit Hunde- und Katzenbiss assoziierten Wundinfektionen gefunden.

Ihr physiologischer Standort bei Mensch und Tier ist der Cropharyngealbereich. Als typische opportunistisch pathogene Bakterien können sie sowohl in der Nachbarschaft ihres angestammten Biotops als auch bei systemischen Infektionen eine wichtige Rolle spielen.

Ersteres geschieht z.B. als Beteiligung bei der dentalen Plaquebildung, bei der Parodontose und bei dentoalvoelären Eiterungsprozessen.

Andererseits treten sie als Erreger von Septikämien, Endokarditiden, Peritonitiden und Osteomyelitiden auf.

ß-Laktak.Antibiotika (z.B. Penicillin G/V, Ampicillin / Amoxicillin, Mezlocillin, Ceftriaxon / Cefotaxim, Imipenem / Meropenem) sind in der Regel wirksam, wobei die Fertigkeit zur ß-Laktamasebildung vorhanden ist.

Tetrazykline, Clindymycin, moderneMekrolide und Gyrsehemmer sind prinzipiell ebenfalls wirksam.

Aminoglykoside sowie Metronidazol sind stets unwirksam.

 

Streptococcus equinus ist ein fakultativ anaerob wachsendes, grampositives, meist in Ketten angeordnetes, kugelförmiges bis ovoides Bakterium. Die physiologischen Standorte von S. equinus am Menschen sind nicht endgültig gesichert. Es dürfte sich am ehesten um den Oropharyngealraum und den gesamten Gastrointestinaltrakt handeln.

Der Nachweis von S. equinus aus Blutkulturen steht häufig in Zusammenhang mit Endokarditiden. Weiterhin sind Genital- und Wundinfektionen beschrieben. ß-Laktam-Antibiotika mit Ausnahme der Isoxazolylpenicilline (z.B. Staphyles) sind die Mittel der Wahl.

Tetrazykline, Makrolide und Chinolone (Gyrasehemmer) sind unterschiedlich wirksam und bedürfen der individuellen Resistenztestung.

Aminoglykoside sind, wie bei allen Streptokokken, stets unwirksam.

Bei lebensbedrohlichen Infektionen, insbesondere bei Endokarditiden, werden ß-Laktamantibiotika in Kombination mit z.B. mit Aminoglykosiden in Erwartung eines additiven oder synergetischen Effektes gegeben.

 

H.I. 18.5.70

 

OPT: