1 600 000 000 000 Dollar Kosten der Subprimekrise

Auf 1600 Mrd. $ sollen sich die Verluste der Banken aus der weltweiten Kreditkrise belaufen. Eine Hedge-Fonds-Studie warnt vor den Folgen.

Auf diesen Betrag könne das Minus der Banken durch risikobehaftete Vermögenswerte anschwellen, berichtete die Schweizer "SonntagsZeitung" unter Berufung auf eine vertrauliche Studie des Hedge-Fonds Bridgewater Associates. Bisher hätten die Kreditinstitute nach Rechnung von Bridgewater weltweit erst Verluste von rund 400 Mrd. $ eingeräumt.

"Wir haben grosse Zweifel, dass es den Finanzinstituten gelingen wird, genügend neues Eigenkapital aufzunehmen, um die Verluste zu decken. Das wird die Kreditklemme verschlimmern", heiße es in dem Papier.

Bridgewater, einer der weltgrößten Hedge-Fonds, habe berechnet, wie hoch die Verluste aus einer breiten Palette risikobehafteter schuldenbasierter US-Vermögenswerte wie Hypotheken-, Kredit- oder Kreditkartenforderungen ausfallen könnten. Der Wert dieser risikobehafteten Vermögenswerte liege dem Hedge-Fonds zufolge bei 26,6 Billionen Dollar. Die Verluste darauf würden sich auf 1600 Mrd. $ summieren, wenn alle Vermögenswerte zu Marktpreisen bewertet werden und nicht nur die in verbriefter Form gehaltenen, schreibt die "SonntagsZeitung" unter Hinweis auf die ihr vorliegende Studie.

Die Dimension der Krise gilt allgemein als eher schwer einzuschätzen, weil die Kreditforderungen in neuen Papieren gebündelt und weiterverkauft wurden. Dadurch können Finanzinstrumente sowohl erstklassige als auch faule Kredite enthalten. Nachdem im vergangenen Jahr verstärkt US-Immobilienkredite platzten, hatte das Misstrauen gegenüber den jahrelang massiv gehandelten Papieren die aktuelle Finanzmarktkrise ausgelöst.

Finanzial Times Deutschland,7,7,08

http://www.ftd.de/boersen_maerkte/382551.html?mode=print