Streifenlegen wie lange?
Nach der "Alten Schule" richtete sich der Zahnarzt
nur nach Äußerlichkeiten: wie sieht die Wunde aus, wie blutet sie usw.
Nach der "Neuen Schule" ermittelt der Zahnarzt mit
dem Toxikologen, wieviele Gifte und Eiter (Metalle weiß, Eiter schwarz) unter
der Wurzelspitze im Kiefer liegen.
Der Tetracyclin - Salbenstreifen bindet sowohl die Metalle
im Kieferknochen als auch den Eiter. Wie lange Streifen ausgewechselt werden
sollten, ist ausschließlich davon abhängig, wieviele Metalle vorher in dem
Zahnherd diagnostiziert wurden.
Eiter ist nach wenigen Tagen beseitigt. Man spürt dies
daran, dass die Wunde schmerzfrei ist - auch wenn ein trockener Streifen
eingelegt wurde.
Metalle wie Quecksilber, Zinn, Palladium, Blei, Aluminium
und andere werden umso stärker an den Streifen gebunden, je länger die
Salbenstreifen ausgewechselt werden. Die höchsten
Giftausscheidung haben wir in Streifen nach der sechsten Woche gemessen.
Metalle kann man aus dem Kieferknochen nur mit
Salbenstreifen herauslotsen, nicht auf andere Weise. Unsere früher versuchte
Methode mit Unithiol- Spritzen ins Kiefer mußten wegen zu starker Spätwirkungen wieder
verlassen werden.
Unumgänglich sind lange Liegedauer der Salbenstreifen bei
Wurzelfüllungen mit flüssigem Quecksilber (wenn man die Langzeit- Psychiatrie
vermeiden will) und bei Palladium (wenn man fürchterliche Rheumaschmerzen
vermeiden will).
Die Zahnwunde läßt sich nur damit offenhalten, wenn man zumindest am Anfang mehrmals Hydrocortison zum Tetracyclin auf den Streifen gibt.