Sterilität fehlt in der Zahnarztpraxis

In meiner toxikologischen Praxis in München suchte ich händeringend einen Zahnarzt, der AIDS-Kranke ohne Gefahr für seine eigene Gesundheit behandeln könnte. Damals bestand ein generelles Behandlungsverbot für AIDS-Kranke in Zahnarztpraxen.

Gerade AIDS-Kranke hatten die meisten Amalgamfüllungen und Eiterherde im Kiefer.

Mühsam fand ich einen einzigen Zahnarzt, der Einmalhandschuhe verwendete, aber er verwendete stets Amalgam und konnte nicht operieren. In zahlreichen Vorträgen vor Zahnärzten erreichte ich, dass Einmalhandschuhe und Mundschutz getragen wurden.

Heute ist das schon die Regel.

Heute kenne ich noch keinen Zahnarzt, der in seiner Praxis steril arbeitet. Für verschiedene Zahnwurzeln wird dasselbe Besteck, derselbe Bohrer verwendet, obwohl bekannt ist, dass unter jedem Zahn ein anderer Keim haust. Ein Eiterherd kann aber nicht ausheilen, wenn zu dem bestehenden Keim ein weiterer neuer hinzutritt.

Ablagebrett und Gerätefach sind in der Regel nicht keimfrei.

Bakteriologische Abstriche werden oft so gemacht, dass beim Einführen in die Wunde die Schleimhaut des Zahnfleisches der Mundhöhle berührt wird. Daher finden sich dann zwei oder mehr (bis acht) Keime im Labor. Dies verteuert den Nachweis immens, da jeder Keim soviel kostet wie der gesamte Abstrich und ist völlig sinnlos für die Therapie. Mehr als ein Keim beim Abstrich ist ein Hinweis für einen verpfuschten Abstrich.

Oft muss man zwei oder drei Abstriche verwerfen, ehe ein korrekter gelingt.

Da hier kein Zahnarzt etwas für einen Abstrich erhält, macht ihn auch keiner gerne und wenn dann schlampig.

In den USA ist ein Bakteriologe am OP-Tisch einer Kieferoperation und sorgt für eine optimale Diagnostik. Dies hat natürlich seinen Preis!

Dort entscheidet auch ein Knochenchirurg, wie der Knochen operiert wird. In unseren Zahnkliniken wird mittlerweile auch ein Stück des Beckenknochens in den Kieferknochen implantiert, allerdings nur, um teuere Implantate danach anzubringen.

Allerorts ist saubere Knochenchirurgie nur den Reichen vorbehalten. In der Kassenabrechnung für Zahnärzte gibt es dafür keine Abrechnungsziffern und daher auch keine Erlaubnis.

Zahnkliniken würden sich nie mit kleinen Amalgamträgern befassen.

Zahnmedizin ist seit jeher eine Zwei-Klassen-Medizin.

So scheiterte meine Tante vor 80 Jahren an der Ausübung ihres Zahnmedizin-Studiums am Satz ihres Professors: "Gold für die Reichen, Amalgam für die Armen und Dummen". Dies fand sie so unverschämt, dass sie Humanmedizinern wurde. Unsere tiefen Einblicke in die Zahnmedizin stammen aber von ihr, wie:

"Zahnärzte haben von Hygiene einen Scheiß im Hirn". So war das immer und wird es noch lange bleiben. Ohne penibelste Hygiene und Sterilität ist jeder kieferchirurgische Eingriff ein hohes Risiko.

Als Patient merkt man die Hygiene am Mundschutz von Zahnarzt und Helferinnen, den sterilen Tüchern auf allen Ablagen, dem chirurgischen Waschen vor der Mundbesichtigung, dem häufigen Wechseln der Einmalhandschuhe, dem Bereitliegen bakteriologischer Abstriche u.a.

Ohne Hygiene ist es müßig, über Operationsmethoden zu diskutieren.

 

Aus dieser Kenntnis heraus ist es völlig verständlich, dass heute kein Arzt eine chirurgische Giftherdentfernung für einen Kassenpatienten empfiehlt. Wenn wir uns in jahrzehntelanger Kleinarbeit Zahnärzte für diese Probleme geschult haben, dann hat dies für die Gesamtbevölkerung keinen Einfluss.

 

Der deutsche Zahnarzt lebt nach wie vor ausschließlich vom Legen von Amalgam und den lebenslangen Bemühungen, die dadurch gesetzten Schäden finanziell umzusetzen: dann privat Gold, dann privat Keramik, dann kassenbeteiligt Implantate, dann kassenbeteiligt Teilprothesen usw.

Seine Vollprothese erlebt der übliche Kassenpatient ohnehin nicht.

Alle ärztlichen und zahnärztlichen Universitäten halten eng zusammen bei der Verteidigung dieses Rendite-Projekts. Selbst Gesundheitsminister sind an dieser Phalanx gescheitert.(s.Seehofer)

Amerika ist zwar bezüglich Sterilität ein Vorbild, das Verherrlichen von Amalgam belegt nur die Zwei-Klassen-Medizin, die dort auch vorherrschend ist.Der sichtbare Aufstieg aus der unteren Klasse geschieht dort durch den Austausch der Amalgamfüllungen in Keramik.

So weit sind unsere Sportler, Sänger u.a. noch nicht.