1950 Sport ist Mord

Im 8. Lebensjahr machte ich mit meinen Eltern eine Sonntagswanderung vom Kloster Schäftlarn, das wir mit der Isartalbahn erreicht hatten zurück nach München. Es sollte der körperlichen Ertüchtigung des Stubenhockers dienen. Unterwegs kam ein unerwarteter kurzer Regenguß, wir stellten uns unter. Ich fühlte mich putzwohl. Mein älterer Bruder war gerade mit offener Lungentuberkulose in der Tb Klinik, weil alle 40 Mitschüler vom Volksschullehrer  angesteckt waren. Er hätte schon längst gemeutert. Mutter sprach immer von Disziplin und Bewegungsmangel.

Vater erzählte sehr interessant, wie er im Gefangenenlager die Deutschen vor dem Verhungern rettete indem er in altdeutscher Schrift auf die Leichenschauscheine „Hungerödeme“ schrieb. Eine Komission des Roten Kreuzes aus Genf stellte die Verschiebung der Lebensmittel ab und alle bekamen wieder etwas zu essen, Vater wurde dafür von den Franzosen gefoltert. Vater musste sich den Kummer nach seiner langen Kriegsgefangenschaft von der Seele reden. Es erschütterte mich sehr. Zwar hörte ich angespann zu, plötzlich  konnte ich mich kaum mehr vom Fleck bewegen. Es wurde abgebrochen. Ich wurde komischerweise kurzatmig und hatte Halsweh. Später  hatte ich 41 Grad Fieber und eine schwere eitrige Angina, dann schwollen alle Gelenke extrem schmerzhaft an, am Herz war ein bedrohliches Geräusch. Ständig kamen Kollegen meiner Mutter, befreundete Kinderärzte, um mich zu besuchen. Wenn ich mich schlafend stellte sagten sie stets zu Mutter: „Hoffnunslos, hat noch keiner überlebt“- bis dann plötzlich unser Nachbar, der Religionsprofessor  Romano Guardini am Bett saß und sagte: „Die Ärzte haben es noch schwerer mit der Wahrheit als andere“. Er besorgte das für Deutsche verbotene Penicillin und ich überlebte. Jahrelang bekam ich dann Penicillin gespritzt.Damals hatte man kleinen Kindern noch nicht die zerklüfteten Mandeln entfernt, wa dann die Rettung war-

1950 Kind als Ebenbild Gottes nach Romano Guardini

 

1950 Nur die Schulmedizin half wieder zum Überleben