1950 Selbst ist der Mann als Heimwerker
Auf den vielen
Schnüffelwegen ging soviel zu Bruch, dass notgedrungen versucht wurde,
möglichst viel wieder heile zu machen.
Was bei Uhren,
Fotoapparaten und anderem misslang, klappte jedoch bei Elektromotoren,
mechanischen Rasierklingen-schleifern und sonstigem. Die Mechanik der 50iger
Jahre war noch auf Reparaturen eingestellt.
Neben einem
umfangreichen Sortiment aus alten Schraubenziehern und Zangen kam ein Lötkolben und ein breit gefächertes Sortiment von
Schrauben hinzu. Jedes alte Instrument wurde dafür ausgeschlachtet.
Später entstand für
den Bruder, der sich immer viel kaufte und schenken ließ ,
eine Märklin - Eisenbahn - Platte. Sie war durch die unzähligen Lämpchen und
Schalter ein ewiger Anlass zum Kurzschluss- beseitigen.
Auch eine selbst
gebastelte Krippe war durch die über 30 Lämpchen nicht zur Beschaulichkeit,
sondern zum Schalten und Richten da.
Zuletzt wurde jedes
Instrument im Hause korrekt repariert, vom väterlichen EKG bis zum Staubsauger
oder der Schreibmaschine.
Der Höhepunkt begann,
als im Schuppen zu Pullach das erste Handfunkgerät um 1910 von Onkel Ali
entdeckt wurde. Es war ein polierter Holzkasten mit großen Drehknöpfen und
Schaltern, drinnen mit Drahtspulen und Drehkondensator. Statt der kaputten
Röhren baute Max eine Diode ein und empfing nun örtliche Radiosender.
Da sich kein Mensch
mit Funkinteresse fand, konnte das Senden nicht erprobt werden. Ein Sendedraht
vom Fenster quer über den Garten in der Kunigundenstr. 51 verrostete im Laufe
der Jahre ungenützt.
Lebenslang hatte ich
mit der umfangreichen Ausrüstung meiner „Bastelkeller“ alles Handwerkliche im
Haus und Garten selbst durchgeführt. So hatte ich jedes gemietete und später
eigene Haus auch von außen gemalert – mit der auf langen Gasrohren
aufgeschraubten Rolle, da ich nicht schwindelfrei bin.
(Auszug aus meiner neuen Biografie)