1975 Schn ellteste am Unfallort eingeführt

Da Kliniken in der Regel über keine Schnellteste zum Erkennen von lebensbedrohlichen Vergiftungen verfügen, hatte ich alle 15 Münchner Notarztwagen der Berufsfeuerwehr mit Schnelltesten ausgerüstet. In einer „Tox-Kiste“ unter dem Beifahrersitz war die Handpumpe des Drägerschen Gasspürgerätes und die Originaleinsätze für „Kohlenmonoxid, Blausäure, Alkylphoshate, Phosphorsäueester, und Alkohol.

Phenistix-Stäbchen zum Nachweis von Phenothiazinen,

Dithionit zum Nachweis von Praquat und

pH-Papier zur Unterscheidung von Laugen und Säuren ergänzten Tox-Kiste.

Im TOX-Leitfahrzeug waren zudem Prüfröhrchen für : „Arsenwasserstoff; Benzin- Kohlenwasserstoffe, Benzol, Chlorcyan, Formaldehyd, Ozon, Perchlorethylen, Phosgen, Quecksilberdampf, Tabun-Sarin, Schwefelwasserstoff, S-Lost, Trichlorethan, Thioether und Organische basische Nitrogen-Verbindungen.

Die Tox-Kiste war auf allen Auslandeinsätzen Bestandteil. Insbesondere in Bhopal, dort erweitert mit hunderten Röhrchen für Blutproben auf Blausäure und Methylisocyanat war das Kernstück der Ersten Hilfe.

Zusätzlich wurde ein EMIT ST-Photometer,von Syva gestiftet, mitgeführt, das vor Ort zur Entscheidung half, ob eine schwere Dialysepflichtige Schlafmittelvergiftung vorliegt oder eine Benzodiazepinvergiftung, bei der nur Gegengifte helfen.

Hier ein Beispiel einers Selbstmordversuches mit Pulsadereröffnung. Die Patientin erwachte aus ihrem Koma mit Atemstillstand nach 4000 mg Diazepam (Valium ®) bei positivem EMIT Benzodiazepine nach einer Ampulle Physostigmin noch vor Ort.

Die gleiche Bestückung war im Gegengiftdepot der Berufsfeuerwehr in Oberhausen, das Dr.Daunderer betreute.

(Zusatz zur Biografie)