Schizophrenie-Kranke
können Gefühle nur schwer erkennen
Gesichtsausdrücke
werden häufig falsch interpretiert
Menschen mit Schizophrenie können die Gefühle
anderer Menschen schlechter einschätzen als Gesunde, weil sie ihnen nicht
richtig ins Gesicht sehen: Sie schauen sich die Gesichter nicht lange genug an
und konzentrieren sich außerdem auf die falschen Gesichtszüge. Das hat eine
US-amerikanische Studie mit 65 Schizophrenie-Patienten ergeben.
Die fehlende Fokussierung auf die Mimik des
Gegenübers führe dazu, daß den Betroffenen wichtige Hinweise auf die
Gefühlslage des anderen entgehen, berichtet
Menschen mit Schizophrenie haben fast immer ein
sehr eingeschränktes Sozialleben - unter anderem, weil sie große
Schwierigkeiten haben zu erkennen, wie sich andere Menschen fühlen.
Um der Ursache für das fehlende Einfühlungsvermögen
auf die Spur zu kommen, führte Combs mit 65 Schizophrenie-Kranken einige
Aufmerksamkeitstests durch. Die Patienten waren dabei nicht in der Lage, ihre
Aufmerksamkeit lange genug auf ein Gesicht zu richten, um den Ausdruck der
Person eindeutig zu erkennen.
Außerdem übersahen sie Veränderungen des
Gesichtsausdrucks. Die Folge: Die Patienten ordneten nicht einmal der Hälfte
der Gesichtsausdrücke, die ihnen gezeigt wurden, die richtigen Emotionen zu.
Ärzte Zeitung, 08.06.2005