Schizophrenie-Forschung: Symposium am 15. September 2006 in Göttingen

Ein Prozent der Bevölkerung erkrankt nach Schätzungen von Experten mindestens einmal im Leben an Schizophrenie. In Deutschland sind dies allein rund 800.000 Menschen. Aktuelle Forschungsarbeiten zu Ursachen und Therapiemöglichkeiten dieser schweren psychiatrischen Erkrankung stehen im Mittelpunkt des Zweiten Internationalen Schizophrenie-Symposiums, das am Freitag, 15. September 2006, am Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin (Göttingen) stattfindet. Zu dieser Veranstaltung mit führenden Vertretern der Schizophrenie-Forschung hat die Göttingen Research Association for Schizophrenia (GRAS) mit Unterstützung der Georg-August-Universität und des DFG-Forschungszentrums für Molekularphysiologie des Gehirns eingeladen. Ein zentrales Thema des Symposiums sind neue Erkenntnisse zur "Enthemmung" von Nervenzellen, die als Erklärungsmodell für eine Reihe von Symptomen dieser Krankheit herangezogen wird. Außerdem wird es um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Schizophrenie und Autismus gehen.

Schizophrenie gilt als eine der am schwersten therapierbaren psychiatrischen Erkrankungen. Sie tritt in unterschiedlichen Ausformungen auf; beeinträchtigt sind dabei die höheren Gehirnfunktionen. Zu den typischen Symptomen zählen Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Häufig ist die Krankheit mit einem sozialen Rückzug verbunden. Die Suizidrate bei schizophrenen Patienten liegt bei 10 bis 15 Prozent. "Trotz intensiver Forschung ist die Ursache von Schizophrenie-Erkrankungen immer noch ungeklärt. Auch deshalb ist noch kein Durchbruch in der Therapie gelungen.

Zwar konnten verbesserte Medikamente entwickelt werden, doch bei zwei Drittel der Betroffenen nimmt die Krankheit immer noch einen chronischen Verlauf", betont Prof.
Dr. Dr. Hannelore Ehrenreich, die am MPI für experimentelle Medizin die Division Klinische Neurowissenschaften leitet. Die Psychiaterin und Neurologin gehört zu den Organisatoren des Schizophrenie-Symposiums in Göttingen. Im Rahmen der Veranstaltung werden aktuelle Forschungsergebnisse zur Regulation von Nervenzellfunktionen sowie zur genetischen Autismusforschung vorgestellt.

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