Als eine junge Frau morgens ihren erloschenen Ölofen wieder auffüllen wollte, kam es zur gefürchteten explosionsartigen Verpuffung und sie stand in ihrem Perlonnachthemd als brennende Fackel da, sie floh zurück ins Schlafzimmer, setzte sich auf ihre Schaumgummimatratze und erstickte. Die Wohnung brannte später aus. Als Notarzt behandelte ich ihren übers Fenster geflohenen Partner erfolgreich.
An beiden erstickten Schäferhunden machte ich erstmalig in der Welt einen Schnelltest im Blut auf Blausäure, der stark positiv war: 0,5 ml Blut in ein Reagenz mit 0,5 ml Schwefelsäure, mit Gasspürgerät und aufgesetztem Blausäure-Röhrchen die Gase abgesaugt. Mein anschließendes studieren der Weltliteratur erbrachte, dass Film- oder Kunststoffbrandgase hohe Blausäuremengen freisetzten. Da mein Habilitierungsthema die Erstanwendung des Blausäure-Antidots 4-DMAP war, bearbeitete ich alles genau und veröffentlichte es.
Sofort drohte der Hersteller der Schaumgummimatratzen Schadensersatzprozesse wegen einer Umsatzeinbuße an. Ich vereinbarte ein Treffen im Musterhaus der Fa. Bayer in Leverkusen.
Anfangs vertrat man die Meinung, meine Messung war falsch. Zwischenzeitlich hatte ich bei weiteren Brandopfern an der Unfallstelle Blausäure gemessen, im Labor das Blut nachmessen lassen und der Rechtsmedizin bei der Sektion identische Ergebnisse messen lassen.
Dann zeigte man mir 10 Jahre alte Messprotokolle von Betriebsarzt Prof. Kimmerle, die alles bestätigten. Man hatte - aus den üblichen Gründe – rechtzeitig nichts bekannt werden lassen.
Durch meine Infos über „Das sichere Haus“ wurden alle Feuerwehrleute der Welt und alle Brandfahnder der Polizei ab da mit schwerem Atemschutz bei der Begehung eines frischen Brandes ausgerüstet.
Erregte oder Bewusstlose aus Wohnungsbränden müssen neben Sauerstoff gegen Monoxid auch 4-DMAP gegen Blausäure erhalten. Bei einem Herzstillstand durch Wohnungsbrandgase bedeutet die 4-DMAP-Gabe die einzige Überlebenschance während der Herz-Lungen-Wiederbelebung.
Raucher atmen viel Blausäure beim Rauchen ein.