1949 Religion Stütze für die Psyche
Alle meine
Familienangehörigen waren zwanglos religiös und sahen dies als erforderlichen
Halt vor den vielfältigen Lebenskrisen. Mein Vater wuchs in der Münchner Ebenau
in München auf mit seinem gleichaltrigen Nachbarn und dem späterem
Krankenhauspfarrer Adolf Federl. Er spielte als Kind stets neben der Eisenbahn
an einem kleinen Altar und sein Freund zelebrierte feierlich. Seine Familie
ging sonntags in die Michaelskirche wegen des konzertanten Hochamtes der
Jesuiten. Hier spielte auch sein Geigenlehrer, der Konzertmeister der Oper mit.
Der Opa Alois
mütterlichseits trat aus seinem Männerbund Freimaurer „Die Loge“ sofort wieder
aus als er deren Frauen- und Kirchenfeindlichkeit erkannte. Die geistreichen
Predigten der Jesuiten besuchte auch er mit seiner Familie auch oft sonntags in
der Michaelskirche. Meine Mutter meinte, über Religion darf man sich keine
Gedanken machen, muss sie wie ein Kind glauben.
(Auszug aus meiner neuen Biografie)