1950 Psychiatrisierung unethisch nach
Guardini
Nach Guardini „ ist Krankheit
nicht nur ein physiologischer, sondern auch ein psychologischer, genauer
gesagt, ein personaler Vorgang. Das unwillkürliche Gefühl kommt leicht in die
Lage, dem Kranken sein Kranksein zum
Vorwurf zu machen.
Die Krankheit ist nicht nur
ein biologisches, sondern auch ein biografisches Geschehen.
Der Arzt muss um diese Dinge
wissen. Natürlich nicht so, dass er
überall Psychogenesen vermutet oder in der Biographie des Kranken
herumwühlt. Angesichts gewisser Modeerscheinungen wird man sogar Zurückhaltung
vor dem Innenleben des Kranken anempfehlen.
(Auszug aus meiner neuen Biografie)