1980
Praxisgründung als Internist und Umweltarzt
Die Arbeit auf der TOX rechts der Isar war durch die Eifersucht
des kranken Leiters Clarmann unerträglich, meine Haupttätigkeit bestand in der Planung
des Ausbildungszentrums des „World TOX CENTERS“ gegenüber des Klinikums
Großhadern der Universität München.
Weihnachten 1980 las ich im Ärzteblatt, dass ein alter Internist
in München in der Maximiliansstrasse nahe unserer Klinik einen jungen Kollegen
als Partner sucht zur späteren Praxisübergabe. Sofort setzte ich mich mit Ihm
in Verbindung und unterschrieb zum 1.1.1981.
Der Leitende Arzt der Toxikologischen Abteilung im Klinikum rechts
der Isar, Prof.Dr.Max von Clarmann war mit meiner
Kündigung nicht einverstanden.
Er ging für 4 Monate in Resturlaub und Jahresurlaub. Meine
offizielle Kündigungszeit betrug 6 Monate.
Am 15.1. wurde an der Praxis mein Praxisschild montiert. Sofort
nach der Klinik saß ich täglich dort in meiner eigenen Kassenarztpraxis.
Früher hätte es viele Anlässe für eine fristlose Kündigung durch
mich gegeben, diesmal musste ich 3 Monate warten.
Im April schickte ein Arzt seine Mutter nach einer
Lebensmittelvergiftung in mein Privatzimmer. Ich erfuhr nichts von einem
Zugang. Am dritten Tag rief der Kollege wieder an: „so habe ich mir Ihre
Privatbehandlung nicht vorgestellt. 3 Tage sah meine Mutter keine Schwester und
keinen Arzt, hatte viele Durchfälle und trank nur Leitungswasser“.
Sofort rief ich die Oberschwester, den Klinikdirektor und
Verwaltungsdirektor an: „Entweder geht die dafür verantwortliche Schwester oder
ich gehe“. Natürlich habe ich sofort mein Auto mit den restlichen Sachen
gefüllt und ab 10.4.1981 die Klinik nicht mehr betreten. Der Chef musste aus
dem Urlaub zurück, der Klinikchef beorderte den Insulinspezialisten Zilker als
neuen Oberarzt auf die Abteilung („die mache ich fertig“), mein Zeugnis bekam
ich erst nach Arbeitsgerichtsdrohung.
Als Clarmann von meiner längst geschehenen Praxisgründung erfahren
hatte, versuchte er vergeblich dagegen zu klagen.
Die folgenden Jahre waren voll von wirkungslosen Nadelstichen wie
Unterschlagung meiner Post, „wir wissen nicht, wo er ist“ - bis hin als Gutachter für die beklagte
Lederspray-Firma, wo er gegen mich wetterte und haushoch unterlag.
Seine Weisungen, zu zeigen, wie gesund Amalgam sei wurden von
meinem Nachfolger Zilker und seinen Adlaten fortgesetzt.
Chronische Vergiftungen sollten ab sofort nicht mehr existieren.
Der Versuch, meinen Tox-Notarztwagen der
Fa. Aicher zu blockieren, scheiterte ebenso kläglich wie Versuche, das TOX
CENTER aufzulösen.
Laufende Sticheleien wurden von der Kassenärztlichen Vereinigung
als „Eifersüchteleien“ ignoriert.
Zilker musste auf C`s Weisung in mein
früheres Elternhaus zur Miete einziehen, dies brachte ihnen natürlich keine
neue Handhabe.
Nun veröffentlichte ich in Ruhe mein umfangreiches Lehrbuch
„Klinische Toxikologie“ und über 100 weitere Bücher, hielt viele Vorträge in
aller Welt und machte tausende Notarzt-Einsätze. Ich war mein eigener Herr.
Später verlegte ich die Praxis hinter das Rathaus in den Fußgängerbereich.
Es war die Geburtsstunde der „Umweltgifte“, des „Drogenhandbuchs“
und durch die Nachbarn Zahnärzte, des „Amalgamhandbuchs“.