Pestizide
führen zu Multiorganschäden
In über der Hälfte unserer pflanzlichen Lebensmittel sind
Rückstände von Pestiziden nachweisbar. In rund 30 % der untersuchten Proben findet
sich mehr als ein Pestizid-Rückstand (Mehrfachbelastung). Auch in der Umwelt
werden Mischungen von Pestiziden nachgewiesen. Angesichts der damit verbundenen
Risiken fordert PAN Germany im Vorfeld einer Konferenz zum Thema die
zuständigen Behörden auf, Kombinationswirkungen von Pestizid-Rückständen in
Lebensmitteln und in der Umwelt zukünftig regelmäßig zu berücksichtigen.
Im Vorfeld einer Konferenz des Bundesinstituts für
Risikobewertung (BfR) zu Mehrfachrückständen von Pestiziden in Lebensmitteln (9.-10.11.05)
veröffentlicht PAN Germany die Stellungnahme „Warum Risikobeurteilungen auch
für Mischungen von Stoffen notwendig sind“.
PAN Germany stellt darin den Wissensstand zu
Kombinationswirkungen zusammen und fordert die Regulierungsbehörden auf, zu
einer methodisch begründeten und regelmäßigen Berücksichtigung von
Kombinationswirkungen bei der Risikobewertung von Pestiziden zu
kommen.
Laut der PAN Germany-Stellungnahme
wird seit mehr als 100 Jahren in nahezu allen biowissenschaftlichen Disziplinen
untersucht und berichtet, dass aus dem gleichzeitigen Vorkommen mehrerer
Schadstoffe Wirkungen resultieren, die sich von den Wirkungen der
Einzelsubstanzen
unterscheiden.
„Kombinationswirkungen aufgrund von Mischungsbelastungen
gelten als wahrscheinlich und können in einer Gefährdungsbeurteilung
nach Stand der Wissenschaft berücksichtigt werden. Dies
wird in der gegenwärtigen Praxis regulativer Risikobeurteilung allerdings nicht
umgesetzt und stellt damit ein gravierendes Sicherheitsrisiko für Gesundheit
und Umwelt dar.“
Pestizid-Mehrfachbelastungen treten regelmäßig als Folge
ihres bestimmungsgemäßen Einsatzes auf.
untersucht und ihr Einsatz ist durch eine Vielzahl von
gesetzlichen Regelungen reguliert.
Dabei wird aber so vorgegangen, als würden Pestizide nur
als Einzelstoffe eingesetzt und als müssten entsprechend nur die Gefahren und
Risiken durch diese Einzelstoffe abgeschätzt werden.“
Die Stellungnahme ist als Download verfügbar unter:
Kurzfassung:
http://www.pan-germany.org/download/stellungnahme-kombi_wirk_kurz.pdf
Langfassung: http://www.pan-germany.org/download/stellungnahme-kombi_wirk.pdf
Kontakt: Carina Weber, PAN Germany, Tel. 040-3991910-23
(carina.weber@pan-germany.org)