Noro-Viren epidemisch bei uns
Eine Winterepidemie steht bevor
Obwohl
eine Infektion mit Noro-Viren meldepflichtig ist,
geht das RKI davon aus, deutlich weniger als die tatsächlichen Fälle zu
erfassen. Nicht jede Einzelerkrankung oder jeder Ausbruch werde
labordiagnostisch abgeklärt, heißt es im epidemiologischen Bulletin vom Dezember 2006. Schon damals
hatte das Institut darauf hingewiesen, dass eine Winterepidemie bevorsteht.
Besorgnis
erregt diese Erkenntnis aber bislang kaum. Eine Infektion mit Noro-Viren, die früher als Norwalk-like-Viren
bezeichnet wurden, ist meist kurz und heftig: Mit dem Stuhl und Erbrochenem
wird der Erreger ausgeschieden. Über die Atemwege, infizierte Gegenstände und
Speisen wie Salate, Krabben, Muscheln oder verunreinigtes Wasser können sich
Gesunde anstecken. Nach einer Inkubationszeit von 10 bis 50 Stunden leiden die
Betroffenen dann an heftigen Durchfällen und Erbrechen, nach zwei Tagen ist
meist aber schon alles wieder vorbei.
Gefährlich
wird das Virus allerdings, wenn die Infizierten durch Erbrechen und Durchfälle
zu viel Flüssigkeit verlieren. "Das ist besonders bei kleinen Kindern und
alten Menschen schnell der Fall", erklärt Glasmacher. Dann muss dringend
ein Arzt gerufen werden, der das Flüssigkeitsdefizit ausgleicht. "Meist
ist es sinnvoller, dass der Arzt nach Hause kommt, denn in einem Wartezimmer
springt das Virus schnell von einem Patienten zum nächsten", so
Glasmacher.
Erreger haben leichtes Spiel in Krankenhäusern
Die
Infektion kann tödlich verlaufen, wie die 19 vom RKI 2006 gezählten Todesfälle
zeigen. "Trotzdem darf man keine Panik verbreiten", meint Glasmacher.
"Auch bei Salmonellen-Infektionen gibt es jedes Jahr einzelne Todesfälle
in Deutschland."
Gegen
das widerstandsfähige Noro-Virus gibt es weder eine
Impfung noch eine ursächlich wirksame Arznei. Deswegen verbreitet es sich oft
rasend schnell, vor allem zwischen Oktober und April. In
Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern und
Pflegeheimen haben die Erreger besonders leichtes Spiel. Dabei reichen laut RKI-Präsident Kurth gängige Hygienemaßnahmen wie
regelmäßiges Händewaschen im Haushalt, um ihre Vermehrung effektiv zu hemmen.
Für
Krankenhäuser hingegen gibt es spezielle Regeln: Kittel, Mund-Nasen-Schutz und
Handschuhe werden für den Umgang mit Patienten empfohlen, zudem sollten alle
Oberflächen, mit denen der Erkrankte Kontakt hatte, regelmäßig desinfiziert
werden. Auch eine separate Toilette für den Erkrankten sei angebracht.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,462950,00.html
Die
einzige wirksame Sofortbehandlung ist das einmalige Schlucken einer großen
Menge Medizinalkohle (Kohle- Pulvis, Dr.Franz
Köhler-Chemie, Alsbach, Einmalbecher mit 1o Gramm Kohlepulver; binnen 60
Sekunden werden die Viren an die Kohle
gebunden und verlassen den Darm!) E.schmidt@koehler-chemie.de