Nickelbrille entflammte Gesicht
Innerhalb von
zwei Jahren musste ein junger Mann viermal wegen eines Gesichtserysipel
stationär behandelt werden. Beim fünften Schub kam man der Ursache endlich auf
die Spur...
Rhagaden am Naseneingang und der Ohrmuschel dienen häufig als
Eintrittspforte für Erysipel-Erreger. Deshalb schickten die Hautärzte den
29-jährigen Patienten in die HNO-Klinik, als er zum fünften mal
an einem Gesichtserysipel erkrankte. Dort sahen sich
die Ärzte den jungen Mann genau an, fanden aber keine einzige Rhagade. Suspekt erschien den Kollegen dagegen eine Stelle
am Na-senrücken: Hier kam die Haut offensichtlich in
Kontakt mit dem metallischen Brillengestell, es hatten sich Schuppen und
Krusten gebildet. Litt der Patient unter einer Kontaktdermatitis?
Der Epikutantest zeigte ein dreifach positives Ergebnis
auf Nickel(II^)-Sulfat und ein zweifach positives Ergebnis auf Metallspäne
seines Brillengestells, das hauptsächlich aus Neusilber (ca. 24 % Nickel) und Monel (ca. 60 % Nickel) bestand. Somit konnte mit an
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein nickelinduziertes
chronisches Kontaktekzem der Gesichtshaut diagnostiziert werden, das Ursache
für das rezidivierende Gesichtserysipel
gewesen sein dürfte. Der Patient verzichtete auf das gewohnte Brillengestell
und blieb während der 15-monatigen Nachbeobachtungszeit rezidivfrei, berichten
Quelle: Medical Tribune 09.09.05