159. Nickel
CAS_Nr.: 744-02-0
Stoffgruppe: Metalle
Molare Masse: 58,71
Charakter: silberglänzendes
Metall, schwach ferro-magnetisch
Schmelzpunkt: 1453 °C
Löslichkeit: ll.
In verdünnter Salpetersäure; wird von konz. Salpetersäure nicht angegriffen
Sensibilisierungshäufigkeit: sehr
häufig
Testkonzentration: 2,5%
Nickelsulfat in Vas.
Sensibilisierungspotenz: schwach
bis höchstens mittelstark
Vorkommen /
Verbreitung
Nickel
wurde 1751 von AXEL FREDERIK CRONSTEDT, einem schwedischen Mineralogen, als
bisher unbekanntes metallisches Element in einem Mineral namens „Kupfer-Nickel“
entdeckt (CRONSTEDT 1758). Mit dem Wort Nickel bezeichnet man im germanischen Wortschatz
einen Zwerg, Teufel, Schurken, Spitzbuben, Kobold, Gnom oder Berggeist. In
einem Bergwerk in Annaberg (Sachsen) stieß man vor ca. 300 Jahren auf ein
rötliches Erz, das man für Kupfer hielt. Aus Verärgerung über den Irrtum nannte
man das „verhexte“ Kupfer „Kupfer-Nickel“. Bereits die Chinesen stellten vor
da. 4000 Jahren eine Nickel-Kupfer-Legierung her, die sie Pakfong (auch:
Packfong, Pakfeng, Packfeng) nannten. In Griechenland und Rom benutzte man
Nickel für Münzen.
Nickel
kann in ein-, zwei-, drei- oder vierwertiger Form vorkommen. In den meisten
Salzen und anderen anorganischen Verbindungen liegt es als zweiwertiges Nickel
vor. Das silberglänzende Metall lässt sich polieren, schweißen, zu feinen
Blechen auswälzen und „plattieren“. Andere Metalle, Nichtmetalle und
Kunststoffgegenstände können mit einer hauchfeinen Nickelschicht überzogen
werden („vernickeln“). Die elektrische Leitfähigkeit erreicht knapp 14%. Die
Wärmeleitfähigkeit beträgt etwa 1/8 der des Silbers. Kolloidales Nickel
verbrennt bei Sauerstoffzutritt unter heftigem Funkensprühen. Nickel kann
sowohl Kohlenmonoxid (500 bis 800 ml/100g) als auch Wasserstoff aufnehmen
(absorbieren), worauf seine Bedeutung als Katalysator beruht (Raney-Nickel).
Reines (massives) Nickel oxidiert nicht an der Luft und wird auch von
organischen Verbindungen nicht angegriffen. Bei Einwirkung von nichtoxidierenden
Säuren wird es nur langsam von oxidierenden Säuren leicht gelöst. Gegenüber
Laugen ist Nickel bis etwa 400 °C beständig.
Nickel steht im Periodensystem in der zehnten Gruppe
(neues System) (altes System = achte Nebengruppe), Ordnungszahl 28. Fünf natürliche
und mehrere künstliche Isotope sind bekannt. Durchschnittlicher Gehalt in der
Erdkruste 100 – 150 ppm. Nickel kommt auch frei in Meteoriten vor. Die
häufigsten mineralischen Vorkommen sind Pentlandit (Eisen-Nickel-Kies; (Fe,Ni)S8;
bis 33% Nickel), Garnierit (Nickelserpentin; Ni,Mg3[(OH)8/SlO10]),
Millerit (= Haarkies = Nickelblende NiS), Rotnickelkies: NiAs, Weißnickel: NiAs2,
Arsennickelkies: NiAsS. Bekannte Namen für weitere Erze sind: Laterit,
Ullmannit, Nickelin und Niccolit.
Fast
90% der Weltproduktion erzeugt man aus dem in Ontario (Kanada) vorkommenden
Magnetkies, in dem auch Spuren von Gold, Silber und Platin enthalten sind.
Garnierit baut man vorwiegend in Neukaledonien ?????.
Davon findet sich auf Kuba 21%, in Neukaledonien 14% in Kanada und Indonesien
je 12% und auf den Philippinen 10%. Das größte Vorkommen jedoch liegt im Ozean
in den sogenannten Manganknollen vor. Im Jahr 1990 lag die Weltproduktion
bereits bei mehr als 1 Mio. t; davon entfielen auf die UdSSR 26%, auf Kanada
16%, auf Japan 13%, auf Norwegen 7% und jeweils 5% auf Australien und
Neukaledonien.
Die
Gewinnung von Nickel aus Erzen verläuft in der Regel über Sulfid-Stufenprozesse
oder auf elektronischem Wege (Kathoden-Nickel) oder über das Carbonyl-Verfahren
(„Mond-Prozeß“, „Mond-Nickel“). Durch Zusatz einiger Prozente von Nickel lässt
sich die Härte und Festigkeit von Stahl wesentlich erhöhen
(Chrom-Nickel-Stahl). Der größte Teil der Nickelproduktion geht daher auch in
die Stahlveredelung (50 – 90%). Die weite Verbreitung von Nickel in unserer
Umwelt beruht auf seiner Verwendung in den verschiedensten Prozessen: beim Plattieren verschweißt man Gegenstände
mit einem feinen Nickelblech; dieser Vorgang kann auch durch Elektroplattierung
erfolgen. Große Mengen von Nickel werden in der Erdölgewinnung und der
chemischen Industrie für die heterogene Katalyse eingesetzt. Bei der
Herstellung von Keramikwerkstoffen dient Nickel als Karboxylat in Metallseifen.
Geringere Mengen finden auch in der Fabrikation von Fernseh- und Rundfunkgeräten,
Elektrogeräten sowie in der Telefonbranche und der Rüstungsindustrie
Verwendung.
Unter
Vernickeln versteht man das
Beschichten von Oberflächen, z.B. von Metallen und nichtmetallischen
Werkstoffen sowie Kunststoffen mit hauchfeinem Nickel. Die Vernickelung kann
auch stromlos geschehen. (……)
Tab. 1: Häufiges Vorkommen und
Verwendung von Nickel in Umwelt, Beruf und Industrie
Alpaka
= veraltete Bezeichnung für Neusilber Lockenwickler
(aus Metall)
Armbänder
(Uhren, Schmuck) Magneten
Batterien
(z.B. Nickel-Kadium-) Münzen
(besonders in 50-Pfennigstücken)
Behälter
(metallene) Musikinstrumente(n)-Bestandteile
Bestecke Muttern
(Schrauben-)
BH-Verschlüsse Nabelring
Brillengestelle
(vernickelt) Neusilber
(Kupfer-Zink-Nickel-Legierung mit
Draht
(elektrisch) 8 – 27% Nickel)
Druckknöpfe Ohrringe
Elektroden
(an Kabeln, EKG-) Prothesen
(Endo-)
Galvanisierbäder
(„Nickelbad“) Reißverschlüsse
Gold-Palladium-Legierungen,
die durch Riegel (Metall-)
Nickelzusatz weiß gefärbt und gegen Saiten von Musikinstrumenten z.B. Gitarre
Schwefeleinwirkung unempfindlich gemacht
Cello, Violine
sind Scheren
Griffe
(metallene) von Türen, Taschen, Schmuck
(Verschlüsse)
Schubladen, Werkzeugen Schnallen von Schuhen,
BHs, Bikinis, Gürteln,
Haarnadeln Handtaschen
Häkelnadeln Schrauben
(vernickelte)
Haken
(metallene) „SCHUKO“-Stecker
Halsketten Sicherheitsgurt-Verschluß
Herzschrittmacher Spangen
(Haar-, Zahn-, Ordens-)
Hüttenerz Spatel
(Metal-)
Jeansknöpfe Steckkontakte
Katalysatoren
(Automobil-, chemische In- Stecknadeln
dustrie) Stethoskop
Ketten Stricknadeln
Klipps
(Haar-) Tafelgerät
Koppelschloß Uhrarmbandverschlüsse
Uhren
(Armband-, Taschen-)
Weißgold