Nanopartikel führten zu Lungenfibrose

Japanische Forscher haben kürzlich eine Studie veröffentlicht, wonach Nanopartikel die Hirnentwicklung bei Föten beeinflussen können. In Tierversuchen wurde mehrfach gezeigt, dass Nanopartikel zu Entzündungen führen. Bei Mäusen wurde über eine Störung der Genaktivität durch die winzigen berichtet. Chinesische Forscher haben nun gezeigt, dass Nanopartikel beim Menschen offenbar zu schweren Lungenschäden führen können.

Die Frauen waren zwischen 18 und 47 Jahre alt - und arbeiteten allesamt in einer Fabrik. Dort bedienten sie in einer 70 Quadratmeter großen Halle eine Maschine, die weiße Polyacrylat-Farbe auf Kunststoffplatten sprühte.

Arbeiterinnen mit massiven Lungenproblemen

Die Farbe enthielt Nano-Partikel, die bei den Frauen offenbar zu massiven Gesundheitsschäden führten: Die zuvor gesunden Frauen hatten nach fünf bis dreizehn Monaten Arbeit in dem Raum über massive Lungenprobleme geklagt, schreiben die Forscher im "European Respiratory Journal". Zudem hätten die Arbeiterinnen einen juckenden Ausschlag auf den Armen und im Gesicht gehabt.

Die Untersuchung zeigte, dass alle sieben Arbeiterinnen unter einer Lungenfibrose litten. Dabei bildet sich verstärkt Bindegewebe in der Lunge, die zunehmend versteift. Betroffenen fällt es schwerer, zu atmen, die Sauerstoffversorgung wird eingeschränkt. Zwei der Frauen starben binnen zwei Jahren.

Bei Analysen von Lunge und Brustfell wurden bei den Frauen Nanopartikel von rund 30 Nanometer Durchmesser gefunden, die sich in den Zellen und im Blut des Gewebes eingelagert hatten. Sie stammten aus der Farbe, die von den Frauen täglich verwendet wurde. Die Symptome, Untersuchungsergebnisse und das Fortschreiten der Krankheit unterschieden sich deutlich von solchen, die beim Inhalieren normaler Farbe aufträten, erklärte Forscher Yuguo Song.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,644009,00.html