Morde unter Partnern
Die
Abgründe von Menschen, die sich einmal geliebt haben, und von denen einer den
anderen später tötet, beleuchtet der Psychiater Professor Andreas Marneros von
der Universität Halle-Wittenberg in seinem Buch "Intimizid". Bei
diesem Begriff handelt es sich um eine Wortneuschöpfung, analog zu Begriffen
wie Suizid oder Homizid. Intimizid bezeichnet die Tötung des Intimpartners.
Damit fasst Marneros den Begriff weiter als etwa Autoren des 20. Jahrhunderts,
die von Ehegattentötung sprachen.
Marneros
beleuchtet unabhängig von der sexuellen Orientierung oder der Tatsache, ob eine
Ehe geschlossen wurde, den Intimizid in etablierten Partnerschaften, in
sporadischen Beziehungen sowie den Intimizid im Drogen- und dissozialen Milieu.
Er beschäftigt sich mit Persönlichkeitsstrukturen, Beziehungsverhältnissen,
Stalking, der Geschlechtsspezifität von Gewalt in Beziehungen sowie
Tatsituationen.
In
einem Kapitel erhält der Leser Hinweise zur Einschätzung der Schuldfähigkeit.
Mit dem Buch gibt Marneros forensischen Psychiatern und anderen forensisch
arbeitenden Fachleuten auf der Basis des heutigen Wissensstandes eine
Orientierungshilfe für die Beurteilung von Intimiziden an die Hand. (ner)
Andreas
Marneros: Intimizid - Die Tötung des Intimpartners. Schattauer Verlag 2008, 338
Seiten, Preis: 69,00 Euro, ISBN 978-3-7945-2414-3