2002 Medizin hasst alles Neue Beispiel Leichengifte von Semmelweis

Semmelweis, ein Gynäkologe, geboren am 1. Juli 1818 in Ofen (bei  Budapest), † 13. August 1865 in Döbling (bei Wien).

Er war ein Vorkämpfer für die Antisepsis, wurde damit zum "Retter der Mütter" und endete tragisch: Ignaz Semmelweis entdeckte die Ursache des Kindbettfiebers - eine von hohem Fieber begleitete eitrige Berührungsinfektion durch Leichengift, die vorwiegend im Bereich der Geburtswunde auftritt. Man nannte sie "Frauentod aus Männerhand", da sie fast durchweg bei der Untersuchung durch die Hand des Arztes entstand. In manchen Kliniken starben daran über 90 Prozent der Wöchnerinnen! Semmelweis führte die Händedesinfektion ein und reduzierte damit die Zahl der Erkrankungen drastisch. Doch statt Anerkennung erntete er die Feindschaft seiner Fachkollegen. Ihre Ignoranz und vor allem Ablehnung war verständlich: Hatten sie sich doch gerade erst die Geburtshilfe aus den Händen der Frauen erobert, konnte es nicht angehen, dass ausgerechnet sie für ihren Tod verantwortlich sein sollten. Semmelweis hat die allgemeine Bestätigung seiner Erkenntnis nicht erlebt: Er erkrankte an einer endogenen Psychose und starb 1865 47-jährig in der Landesirrenanstalt von Wien (Döbling) selbst an einer Wundinfektion.

 

Semmelweis hatte in Budapest und Wien Medizin studiert und dort im Jahre 1844 auch promoviert. 1846 wurde er zum Assistenten der Geburtshilflichen Klinik des Allgemeinen Krankenhauses in Wien ernannt. Diese bestand aus zwei Abteilungen, eine, die den Ärzten und Medizinstudenten zugeordnet war und eine zweite, für die die Hebammen verantwortlich waren. Die schweren "Epidemien" mit auffallend mehr Todesopfern in der ersten Abteilung führten Semmelweis zu der Annahme, dass die Ursache in der ärztlichen Untersuchung liegen musste. Durch den Tod des befreundeten Gerichtsmediziners Jakob K. Kolletschka (1803-1847), der an einer Blutvergiftung (Sepsis) starb, die er sich durch eine Wunde beim Sezieren zuzog, konnte Semmelweis im Mai 1847 zeigen, dass das Krankheitsbild der Sepsis bei diesem Kollegen identisch war mit dem Krankheitsbild des Kindbettfiebers der Mütter. Die gemeinsame Ursache waren, wie er schrieb, "die Leichenteilchen, die in das Blutgefäßsystem gelangten." Dies war nicht verwunderlich, denn Ärzte und Studenten kamen direkt vom Seziersaal zur Untersuchung und infizieren so ihre Patientinnen. Durch Einführung der Desinfektion durch Waschungen der Hände mit einer Lösung aus Chlorkalk als hygienische Maßnahme konnte Semmelweis in seiner Abteilung die hohe Sterblichkeit der Frauen um die Hälfte herabsenken. Man ernannte ihn zwar zum Privatdozenten, doch ansonsten wurde er in Kollegenkreisen diskreditiert. Gekränkt verließ Semmelweis 1849 Wien und kehrte in seine ungarische Heimat zurück.

 

Im Jahr 1855 erhielt Semmelweis an der Budapester Universität eine Professur für Geburtshilfe. Hier verfasste er eine umfassende Darstellung seiner Entdeckung, Untersuchungen und Ergebnisse, die er in "Offenen Briefen" verbreitete, und die 1861 als "Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers" erschienen. Nur wenige Kollegen, unter ihnen die Mediziner Ferdinand von Hebra (1816-1880) und Joseph Skoda (1805-1881), setzten sich für ihn ein und verbreiteten seine Ideen.

 

Jedoch erst als man das von dem schottischen Chirurgen Joseph Lister (1827-1912) im Jahre 1867 vorgeführte Besprühen des Operationsfeldes mit desinfizierendem Karbol in die Chirurgie eingeführt und damit einen steilen Abfall der Todesfälle im Operationssaal erreicht hatte, erhielt Semmelweis posthume Anerkennung. Erst über Lister und die Erkenntnisse in der noch jungen Bakteriologie fand das Händewaschen vor einer geburtshilflichen Untersuchung Eingang in die alltägliche Arztpraxis. Bis dahin hatten noch unzählige Mütter durch ärztliche Ignoranz ihr Leben lassen müssen.

Heute tritt das Kindbettfieber bei aseptischer Entbindung bis auf ganz wenige Fälle von Autoinfektionen nur selten auf.

 

Seine Gegner machten erst nach seinem Tode eine Kehrtwende und haben seine Lehre anerkannt. Scanzoni änderte sein gynäkologisches Lehrbuchkapitel und auch Virchow gestand seine frühere Auffassung vom epidemischen Charakter des Kindbettfiebers als Irrtum ein. Alle seine Gegner sind in Vergessenheit geraten. Seine Lehre ist die Basis der heutigen Medizin.

„Tragisch erscheint aus heutiger Sicht die Ignoranz in der damaligen Fachwelt und die nur sehr zögerliche Umsetzung der Erkenntnis Semmelweis`“ (Dtsch Ärztebl 2006; 103(42): A2774-7   j.dietl@mail.uni-wurzburg.de

 

Noch im Jahre 1981 gab es in München einen einzigen Zahnarzt, der mit Einmalhandschuhen und Mundschutz am Patienten arbeitete, was sich dann durch AIDS schlagartig besserte.

 

Wir sehen hier eine tragische Parallele zum Amalgamproblem, zu dem die gesamte Fachwelt tragisch schweigt und bedenkenlos Todesfälle in Kauf nimmt.

 

 

Amalgam, Bhopal, Semmelweis - Parallelen

VERBLÜFFENDE GEMEINSAMKEITEN

Parallelen

Amalgam

Bhopal

Semmelweis

Entstehung

1988

WDR-Film  Gift am Arbeitsplatz

Dezember  1984

Unfall

1847

entdeckte Leichengifte

Heute

Kein Zahnarzt,

nur jeder  100. Arzt

kennt die Folgen

Lungenreizstoffvergiftungen dieses Ausmaßes

wären bei uns heute

ebenso verheerend

1981  trug ein einziger Zahnarzt in München Einmalhandschuhe,

erst AIDS änderte dies.

Heute Voraussetzung

jeder Chirurgie

Akzeptanz

Gesamte Medizin wehrt

sich verzweifelt gegen

die Anerkennung

Akute Reizgasvergiftungen

Niemand ist

darauf vorbereitet

Starb nicht anerkannt

in der Psychiatrie

Einstufung

der Folgen

Wenn etwas kommt, ist es

„ psychisch oder ererbt “

Schicksal,

man will nichts tun

Semmelweiß kämpfte verzweifelt gegen die Ignoranz der Mediziner, wie Virchow

Alternativen mögliche

Keine Metalle in den Mund

Schutzmaßnahmen, Warnung Katastrophenmedizin

Sterilität, Einmalhandschuhe

Realisierung scheitert

an Intelligenz

der Ärzte

Seit 170 Jahren

alle uneinsichtig

Keinerlei Vorsorge,

wenn der Tank der Rauchgasreinigung einer MVA  explodiert

Zahnärzte arbeiten

heute noch unsteril am Knochen