MCS-Fall anerkannt

Betreff:   Herrn S.K. geb. 13.10.1963

 

Psychischer Befund:

Der zu Untersuchende erschien sehr kooperativ, stimmungsmäßig ausgewogen, schilderte glaubhaft seine Beschwerden, insbesondere auch Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen und der Bewußtseinsbeeinträchtigung. Der Leidensdruck durch die Überempfindlichkeit auf Chemikalien ist unverkennbar, wie insbesondere auch die soziale Einschränkung. Nach Angaben der behandelnden Nervenärztin zeigte sich im Elektroencephalogramm eine zufriedenstellende Grundaktivität von 9 bis 10/sec. Alphawellen, über der rechten Hemisphäre fand sich eine vermehrte Einstreuung von Frequenzen aus dem Thetaband. In der kraniellen Kernspintomographie hatten sich anfänglich Gliosen dargestellt, die sich bei Kontrolle nicht mehr nachweisen ließen. Das Ergebnis des hier durchgeführten Zahlen-Verbindungstestes, wie auch der Benton-Test ließen eindeutig auf eine erworbene Beeinträchtigung der Hirnleistung im Sinne eines hirnorganischen Psychosyndroms schließen. Es liegt bei Herrn K. eine Erkrankung im Sinne einer Multiple Chemikal Sensitivity vor. die sich bereits im Jahre 1983 seit Aufnahme der Ausbildung im Maschinenbau abzeichnete. Der Umfang der Sensibilisierung nahm in typischer Weise im Laute der Jahre zu. Störungen erfassen das Zentrale sowie Periphere Nervensystem, die Haut, den Gastrointestinal-, den Urogenital-, wie auch Respirationstrakt. Ein sehr eindrucksvoller belastender Beweis für die erhöhte Chemikaliensensibilisierung ist der Verlauf der Zahnsanierung, bei der in den Jahren 1994-1995 ein Austausch der Amalgame durch Einbringung einer Gold-Platin-Legierung (Degudent G) sowie Phosphatzemente als Haftvermittler eingesetzt worden sind. Wurzelfüllungen erfolgten mit Guttaperchastiften sowie AH Plus als Füllungsmaterial. Nachfolgend traten ausgedehnte Entzündungen mit Granulombildung der behandelten Zähne und zwingender operativer Entfernung auf. Aufgrund der gewerbetoxisch bedingten Multisystemerkrankung im Sinne eines MCS-Syndroms ist die Belastbarkeit und Leistungsbreite, insbesondere auch der hirnorganischen Leistungsdefizite auf ein Höchstmaß eingeschränkt. Die MDE ist mit mindestens 70% zu veranschlagen.

 

Dr. med. H. Kirstein

f.Neurologie und Psychiatrie

 

 

DR. MED. GABRIELE QARZ

CHEFARZTIN RADIOLOGISCHE ABTEILUNG

CT - RÖNTOENDIAGNOSTIK - NUKLEARMEOIZIN

 

An:

Dr. Schlickewei

 

Betr.:  S.K. 13.10.1963

 

Sehr geehrter Herr Dr. S,

die Untersuchung Ihres Patienten ergab folgenden Befund:

 

Dentale Computertomographie des Unterkiefer vom 25.06.2007

Film l:

Schichten B 1 bis B 24 - regio 48 bis 41,

Schichten L 25 bis L 48 = regio 31 bis 38.

Schichtabstand : 2,5 mm.    Malistab 1:1.

Rotmarkierung des Nervkanalverlaufes,

Film II:

Maßstabgerechte Abbildung der wesentlichen transversalen Unterkiefer-Schichten zur ergänzenden Darstellung von Knochenstruktur und Zahnwurzeln. Dokumentation der Knochendichtewerte in Hounsfield-Einheiten. Die Panoramaschichten worden vollständigkeitshalber verkleinert mit abgebildet.

Unterkieferalveolarfortsatz / Zahnwurzeln:

Nachweis eines 2 mm durchmessenden metalldichten Materialrestes bukkal regio 43. Hierbei kann es sich um Amalgam oder anderes Füllmaterial nach Wurzelkanalfüllung handeln, Der metalldichte Materialrest wird nach lingual von einem 4,5 mm durchmessenden Aufhellungssaum umgrenzt. Ein zweiter 1 mm durchmessender metalldichter Materialrest findet sich bukkal regio 45. Auch hier besteht ein umgrenzender knöcherner Entkalkungssaum, der jedoch nicht so deutlich ausgeprägt ist wie in der regio 43.

Zweiwurzeliger 41 und 32 mit Nachweis einer diskreten Erweiterung des PA-Spaltes marginal und periapikal, wobei periapikal keine unscharf begrenzte entzündliche Osteolyse vorliegt. Ergänzend habe ich die Knochendichte des re. Unterkiefer gemessen - das hier vorhandene Knochenangebot ergibt Dichtewerte, die einer Knochenqualität Q 2 zuzuordnen sind.

Beurteilung:

1)     Nachweis eines 2 mm durchmessenden metalldichten Materialrestes (vermutlich Amalgam) bukkal regio 43. Der metalldichte Materialrest ist intraössär lokalisiert und weist einen überwiegend nach lingual ausdehnenden Osteolysesaum auf, der zu einer beginnenden Arrosion der angrenzenden Kortikalis führt.

2)     Nachweis eines 1 mm durchmessenden metalldichten Materialrestes (fraglich Amalgam) mit zartem Entkalkungssaum regio 45. Erweiterung des PA-Spaltes 41 und 32 ohne Nachweis entzündlicher periapikaler Osteolysen (eher belastungsbedingt).

3)     Der li. noch vorhandene Molar weist eine Fehlstellunq mit mesialer Kippung auf - periapikal bestehen keine entzündlichen oder zystischen Osteolysen

 

Mit besten Grüßen

Dr. med. G. Garz

Ärztin für Radiologie