1990 Leberreinigung ist Selbstbetrug mit Kotknödeln

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,648156,00.html

Eine unserer Mitarbeiterinnen probierte die angepriesene „Leberreinigung“ mit 400 ml Olivenöl, Grapefuitsaft und Bittersalz und brachte uns danach ein Glas voller kirschkerngroßer vermeintliche Gallensteine. Nach Aufschwämmen mit Wasser untersuchte ich die Knödel. Sie waren weich und liessen sich zwischen zwei Fingern zerdrücken, sahen aus und stanken eklig nach Kot. Gallensteine sind viel schwerer und steinhart und geruchlos.

Es handelte sich ausnahmslos um Kot, normalem Stuhlgang, der durch das Olivenöl zu weichen Knödeln zusammen gehalten wurde. Der Inhalt des Glases zerfiel in einigen Tagen wieder zum typischen Stuhlbrei.

Es handelt sich also um eine „Fata Morgana“, die von Ignorantern fehlgedeutet wird.

Sadisten empfehlen sie schmunzelnd – besonders jungen Frauen, ältere machen solchen Unsinn ohnehin nicht.

Harmlos ist die „Olivenöl-Kur“ kewinesfalls. Sie wird seit Jahrhundertern in Kreta zur Behandlung von Gallenleiden eingesetzt. Dort wird berichtet, dass Kranke dabei oft sterben. Es wird als „Gottesurteil“ eingesetzt, d.h. Böse sterben, Gesunde überleben.

Bei uns werden solche Rosskuren auch nur von Abergläubigen missbraucht!

(Zusatz zur Biografie)