Lebensmittelfarben machen Krank
Wenn Kinder sich schlecht konzentrieren
können, nervös sind oder schlecht schlafen, kann das an künstlichen Farb- und
Konservierungsstoffen liegen. Eine neue britische Studie belegt diese These
erstmals wissenschaftlich. Experten
der Universität von Southampton haben einer Gruppe
von Drei- bis Neunjährigen über einen längern Zeitraum Lebensmittel mit
bestimmten Azofarbstoffen in Mengen zu essen und zu
trinken gegeben, wie sie ein durchschnittliches Kind im Alltag normalerweise
konsumiert. Eine andere Testgruppe mit Gleichaltrigen wurde von diesen Zusätzen
ferngehalten. Ein Ergebnis der Untersuchung: Azofarbstoffe beeinflussen bei vielen Kindern
Konzentration, Schlafqualität oder aggressives Verhalten signifikant negativ. Gelborange
(E110), Azorubin (E122), Chinolingelb
(E104) und Allurarot (E129) machen vor allem
Süßigkeiten, Snacks und Limonaden für Kinder farblich attraktiv. Fast 49 Prozent der Lebensmittel auf dem
kindlichen Spieseplan sind nach einer Analyse der
britischen Verbraucherorganisation Food Commission mit diesen Zusatzstoffen versehen. Wer auf problematische Zusätze
in Lebensmitteln verzichten und auch nicht unabsichtlich welche essen oder
trinken will, der ist mit Bio-Produkten auf der sicheren Seite: Denn hier sind
künstliche Farbstoffe verboten. Die Bio-Verordnung umfasst in einer
Positivliste nur 47 von insgesamt mehr als 350 für die konventionelle
Lebensmittelverarbeitung zugelassene Zusatzstoffe. Wer als Bio-Hersteller nicht
darauf verzichten möchte, Lebensmittel zu färben, der kann auf eine große
Palette natürlicher Pflanzen- und Fruchtauszüge zurückgreifen. So erhalten etwa
Bio-Bonbons ihre Farben durch verschiedene Fruchtsorten: Schwarze Johannisbeere
und Holunder etwa färben dunkelblau, Aufzüge von Maracuja orange und
Granatapfel rötlich.
Manfred Loosen Schrot + Korn Sept.2007