Lauskamm effektiver als Chemiekeule

 

Wenn man Krabbeltiere aus den Haaren entfernen will, scheint der Lauskamm viermal wirksamer als die Chemiekeule zu sein.

 

In einer randomisierten Vergleichsstudie mit 133 jungen Leuten im Alter zwischen zwei und 15 Jahren testeten britische Hygieniker verschiedene Läusemittel. Entsprechend der Anwendungsbeschreibungen und ohne zusätzliche Informationen sollten die Studienteilnehmer entweder Permethrin oder Melathion benutzen oder mit einem Laus-Kit aus vier Kämmen mit verschieden engem Zahnstand das nasse und mit Spülung behandelte Haar durchkämmen. Für die chemischen Mittel war der britischen Zulassung entsprechend eine einmalige Anwendung vorgesehen, für den Lauskamm die viermalige Benutzung alle drei Tage.

 

Zwei bis fünf Tage nach Abschluss der Therapie wurden die Köpfe auf Lausbefall hin untersucht. Nach chemischer Therapie fanden sich bei 13 % der Probanden und nach der Kammbehandlung bei 57 % keine lebenden Läuse mehr. Damit beträgt die NNT (number needed to treat) der Kammethode 2.26, d.h. man muss zwei bis drei verlauste Köpfe mit dem Spezialkamm bearbeiten, um einen von den Plagegeistern zu befreien, heißt es im „British Medical Journal“.

 

Einem Kommentator in der gleichen Ausgabe erscheinen die Erfolgsraten sehr niedrig. Vor allem die schlechte Wirksamkeit der chemischen Mittel könnte durch die unübliche einmalige Anwendung verursacht sein, vermutet der kanadische Kollege. SK

 

1) Nigel Hill et. al., 2) Martin Dawes, BMJ 2005; 331:384-386 und 362-363

 

Quelle: Medical Tribune 23.09.05