1999 Kranke mit gleicher Krankheit oft zusammen

Pärchen haben meist die gleichen Organschäden – oft aber durch andere Gifte – wie Wohngifte. Dies spricht entschieden gegen die genetische Genese. Ärzte sprechen oft von psychosomatischen Störungen wenn sie psychische Auffälligkeiten beobachten. Das ist praktisch, weil man sich nicht um Ursachen und ihre Beseitigung bemühen muss, sondern schickt sie einfach zum Psychiater, der natürlich bei Vergiftungen nichts bewirken kann.

Umweltärzte müssen sich stets auch um den Partner oder die Bezugsperson kümmern.

Die Vereinigung von chronisch Vergifteten hat zwei Seiten, erstens Vorteile:

·        der gesündere Teil kann den Kranken helfen Anfangsschwierigkeiten zu beseitigen,

·        der gesündere Teil hat volles Verständnis für die Lebensunfähigkeit und Schwäche des Kranken Teils,

·        für das Gesundwerden wird grenzenlos viel Zeit und Geld geopfert.

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Dem stehen viele Nachteile entgegen:

·        das Leben geschieht insgesamt weltfremd,

·        einziger Gesprächsstoff ist nur die Krankheit,

·        Gesunde werden mit Hass und Neid betrachtet,

·        der eher gesunde Partner verlässt stets den kränkeren Partner weil er nicht mehr kann,

·        die Hoffnungslosigkeit Beider führt zur Steigerung der Depression Beider,

·        wenn einem Teil Negatives widerfährt, meint der andere Teil, ihm geschähe es bald ebenso.

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Insgesamt überwiegt hier die negative gegenseitige Beeinflussung. In der Psychiatrie kennt man diese gegenseitige negative Beeinflussung wohl. Insbesondere bei Drogenabhängigen führte dies zur Erkenntnis, dass man die Bezugperson zwar exakt über die notwendigen Therapieschritte informiert, die eigentliche Therapie aber von Hirngesunden jedem Einzelnen ermöglicht.

1973 hatten wir ein Forschungsprojekt des Max-Planck-Institutes zur Errichtung einer verhaltenstherapeutischen Musterklinik der BfA. Dabei sollten – neben krankheitstypischen Farben das Zusammenlegen gleicher Diagnosen zur Therapieoptimierung erfolgen. Ich führte daher dies auf meiner ersten Intensivstation durch. Herzinfarkte legten wir nebeneinander. Wenn einer verstarb, meinte der Nachbar, ebenfalls an seinem 4.Tag sterben zu müssen – als Beispiel. Schwer war er dann davon abzubringen, dass eine Diagnose tausende unterschiedliche Gesichter hat. Die persönliche Identifizierung war zwanghaft und extrem schädlich. Als Resumèe legten wir dann nur einen, maximal zwei Drogenabhängige auf eine Station unseres großen Krankenhauses. Nur wer sich großen Ärger aufhalsen wollte, legte alle jeweiligen Diagnosen in einen Raum zusammen (Asthmatiker, Kolitis, Neurodermitis).

 

Wenn man die Umweltschäden durch Alltagsgifte von Kindern erkennen will, muss man deren Mütter untersuchen und die Zahn- und Wohngifte identifizieren und ausschließen. Nicht nur der Zahnarzt, sondern der Möbellieferant (Ikea) waren dann für beide die Verursacher.

(Auszug aus meiner neuen Biografie)