Kopfweh mit Kaffee vertreiben
Eine tückische
Kopfwehform befällt vor allem ältere Menschen während
des Nachtschlafs. Neben bestimmten Arzneien hilft ein einfaches Mittel: Ein
Tässchen Kaffe zu ungewöhnlicher Stunde.
Treten nachts attackenartige, bifrontale
Schmerzen auf, oft sogar zu einer bestimmten Uhrzeit oder mitten aus REM-Schlafphasen heraus, steckt vermutlich der primär schlafgebundene Kopfschmerz „hypnic
headache" dahinter. Die Intensität ist
mittelstark und autonome Begleitsymptome fehlen typischerweise. Betroffene,
meist zwischen 40 und 70 Jahre alt, werden etwa 30 bis 120 Minuten von einer
Attacke gebeutelt.
Ein bis zwei Tassen genügen
Während des akuten Schmerzanfalls hilft es, ein oder zwei
Tassen Kaffee zu trinken. Das braune Gebräu ist hier ein wirksames und hoch
spezifisches Gegenmittel, eventuell auch als Prophylaxe vor dem Zubettgehen,
berichten Privatdozent Dr. ARNE MAY vom Regensburger Uniklinikum und Kollegen
in der Zeitschrift „Der Schmerz“.
Medikamentös gelten Lithium (retardiert) oder Verapamil als Mittel der Wahl. Verapamil
ist häufig bereits mit einer Einmaldosis von 40 bis 80 mg wirksam, ansonsten
verordnet man bis dreimal täglich 80 mg. Bei 20 bis 30 % der Patienten hilft
auch Indometacin in einer Dosierung von 50 bis 150 mg
pro Tag. lia
Arne May et al., Schmerz 2005; 19: 225 – 241
Quelle: Mediacal Tribune 09.09.05