Kinder mit Chemikalien belastet
Trotz Verboten sind Kinder gefährlichen Plastikweichmachern
und Giften wie DDT ausgesetzt. Das ist das Ergebnis des Kinder-Umwelt-Surveys
des Umweltbundesamtes (UBA). Die Experten fanden Spuren der Stoffe in allen
untersuchten Jungen und Mädchen, Weichmacher, wie etwa Diethylhexyphthalat,
dessen Metabolite im Urin der Kinder nachgewiesen wurden, sind in Kinderspielzeug
und Babyartikeln verboten. Dennoch seien die Konzentrationen zum Teil
bedenklich, sagte UBA-Chef Andreas
Troge. Der Umwelt-Survey belegt auch soziale Unterschiede bei der
Schadstoffexposition. Kinder aus niedrigen Schichten sind stärker mit
Passivrauch belastet, ebenso mit Blei. Bei sozial besser gestellten Kindern
wurden hingegen hohe Konzentrationen von Organophosphat-Pflanzenschutzmitteln
ermittelt. Das UBA vermutet den Konsum von belasteten Fruchtsäften als Ursache.
Zugenommen hat ebenfalls die Belastung mit Innenraum-Schimmelpilzen. Acht
Prozent der Kinder zeigten eine entsprechende Sensibilität. Zurückgegangen ist
unterdessen die Exposition mit Pentachlorphenol, das in Holzschutzmitteln
eingesetzt wird, sowie mit polzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen aus
Verbrennungsprozessen. Im Kinder-Umwelt-Survey wurden die Daten von 1.790
Kindern im Alter von drei bis 14 Jahren ausgewertet. Dabei handelt es sich um
ein Unterkollektiv des Kinder- und Jugendsurveys des Robert Koch-Instituts.
Deutsches
Ärzteblatt Jg. 104, Heft 36, 7.September 2007.