1972 Kampfstoffprophylaxe durch Carbamat entdeckt

Zufällig entdeckte ich an einem Fall, wie man mit einem harmlosen, niedrigdosierten Pestizid, dem Carbamat, die Wirkung eines hochgefährlichen Pestizids, des E 605 oder Tabun, Sarin, Kampstoff verhindert. Dies kann für Attentatsdrohungen ein wirksamer Schutz sein.

 

- Ein junger Mann kam samstagnachts zur Aufnahme nachdem er in Selbstmord-Absicht ein Fläschchen E605 forte und ein altes Pestizid vom Typ der Carbamate geschluckt hatte. Er lies sich nicht den Magen spülen, was unbedingt zur Lebensrettung bei der vielfach tödlichen Giftmenge erforderlich gewesen wäre, "weil er frisch magenoperiert war". Dies wäre kein Gegengrund gewesen, zudem wollte er ja sterben. Die unerfahrene Dienstärztin aus der Kardiologie glaubte ihm jedoch. Von dem Zugang hörte ich nichts und regte mich bei der Visite am Montag Morgen recht auf. Komischerweise lebte der Patient noch und war ansprechbar. Alkyl-

phoshate und Carbamate im Blut waren extrem hoch. Ich bemerkte, dass sie sich gegenseitig aufhoben. Daraufhin fragte ich Prof.Weger, den Kampfstoffexperten der Bundeswehr. Der sagte, "um Gottes willen, jetzt hast Du die ganze geheime NATO-Forschung bloßgelegt, nur nichts veröffentlichen". Carbamate blockieren vorübergehend die Cholinesterase und wenn in der Zeit die irreversiblen Zerstörer der Cholinesterase, die Alkylphosphate in den Körper kommen, dann wird nach und nach so viel Cholinesterase wieder frei, dass trotz einer mehrfach tödlichen Giftmenge ein Überleben möglich ist. Soldaten der NATO hätten bei einem Tabun-Sarin-Angriff daher prophylaktisch eine Carbamat-Tablette geschluckt und hätten überlebt. Die ungeschützten Zivilisten wären gestorben.

(Auszug aus meiner neuen Biografie)