Kalium wichtigstes
Spurenelement
Seine Bedeutung für den
menschlichen Körper
Kalium ist ein für die
Erhaltung des Lebens essenzieller Mineralstoff. Als wichtigstes intrazelluläres
Kation ist Kalium an den physiologischen Prozessen in
jeder Zelle beteiligt:
*
Bioelektrizität der Zellmembranen, d.h. normale neuromuskuläre
Reizbarkeit, Reizbildung und Reizleitung des Herzens[13][14]
* Regulation
des Zellwachstums[15][16]
* Beeinflussung
von protektiven endothelialen
Gefäßfunktionen[17][18]
*
Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks[19][20][21][22]
* Regulation
des Säuren-Basen-Gleichgewichtes durch Beeinflussung der renalen
Netto-Säureausscheidung[23][24][25][26][27][28][29]
*
Beeinflussung der Freisetzung von Hormonen (z.B. Insulin aus den Beta-Zellen)
*
Kohlenhydratverwertung und Eiweißsynthese
Zur Aufrechterhaltung aller
lebenswichtigen physiologischen Prozesse wird geraten, mindestens 2 g Kalium
täglich zu sich zu nehmen. Das Food and Nutrition
Board der USA und Kanada erachtet unter präventiven Aspekten für alle
Erwachsene allerdings eine Einnahme von 4,7 g/Tag (120 mmol/Tag) als
angemessen. Diese Kaliummenge (aus der Nahrung) ist aufgrund neuer Erkenntnisse
erforderlich, um chronischen Erkrankungen wie erhöhter Blutdruck,
Kochsalzsensitivität, Nierensteine, Verlust an Knochenmasse oder Schlaganfälle
vorzubeugen, zu vermindern oder zu
verzögern.[30][31][32][33][34][35][36][37][38]
Kaliumreiche Lebensmittel
sind unter anderem Pilze, Bananen, Datteln, Bohnen, Chilies,
Käse, Spargel, Spinat und Kartoffeln, in denen es in Mengen von 0,2 bis 0,6 g
Kalium/100 g Lebensmittel vorkommt.[39] Kaliumreiche
Nahrungsmittel wirken harntreibend/entwässernd.
Im Körper spielt Kalium eine
herausragende Rolle bei der Regulation des Membranpotentials. Die
intrazelluläre Kaliumkonzentration liegt bei ungefähr 150 mmol/l, extrazellulär
finden sich 4 mmol/l. Die Konzentration an Natrium liegt intrazellulär bei rund
10 mmol/l, extrazellulär bei 140 mmol/l. Diese Konzentrationsunterschiede
werden durch die Na/K-ATPase aufrechterhalten und
sind für die Funktion der Zelle lebenswichtig. Ein dauerhaftes Verschieben
dieser zellulären Konzentrationen kann bei erhöhter K+-Konzentration
(Hyperkaliämie), das heißt K+ >>4,5 mmol/l, zu
Herzstillstand in Systole führen. Bei Hypokaliämie,
(K+ <3,5 mmol/l): Abnahme der Kontraktionsfähigkeit der Muskeln, erhöhte
Erregung, Störung der Erregungsleitung, Extrasystolen des Herzens. K+ ist
entscheidend (neben Na+) für den osmotischen Druck der Zellen, das heißt für
den Wassergehalt der Zelle. Zu geringe K+-Konzentration
im Blut führt zu Herzstillstand in Diastole. Normbereich im Serum: 3,6–4,5
mmol/l, im Harn: 26–123 mmol/l. Das heißt, es wird ständig K+ verloren und muss
mit der Nahrung ersetzt werden, was aber kein Problem ist.
Kalium ist der natürliche
Gegenspieler von Natrium, und ein ausgewogenes Verhältnis der beiden Mineralien
ist für die Regulation physiologischer Prozesse besonders wichtig. Eine
exzessive Natriumzufuhr kann zur Kaliumverarmung führen. Umgekehrt hat Kalium
einen natriuretischen Effekt. Insofern ist das Na:K-Verhältnis in der Nahrung entscheidender als die
Konzentration der einzelnen Kationen für sich allein.
Außer Natrium hat Kalium die größte Bedeutung für die Regulation des Blutdrucks.[40][41] Epidemiologische Studien belegen, dass ein eine
erhöhte Kaliumaufnahme mit einer Blutdrucksenkung einhergeht und das Risiko für
Schlaganfälle reduziert. Die blutdrucksenkende Wirkung von Kalium wurde auch in
Supplementierungsversuchen nachgewiesen.[42][43][44][45][46][47][48][49][50]
Eine blutdrucksenkende
Wirkung konnte auch allein durch die so genannte DASH (Dietary
Approaches to Stop Hypertension) Diät (reich an Vollkorn-Getreideprodukten,
Obst, Gemüse, Geflügel, Fisch und Nüssen) erreicht werden. Diese Diät enthält
im Gegensatz zur üblichen Kost weniger Kochsalz und gesättigte Fette, relativ
viel Kalium, aber auch mehr an anderen Nährstoffen wie Magnesium und Calcium,
die auch für eine blutdrucksenkende Wirkung mit verantwortlich gemacht
werden.[51][52][53] Aus diesem Grunde sollte eine obst- und gemüsereiche Kost
(reich an Kalium) in Kombination mit einer moderaten Senkung der Natriumzufuhr
empfohlen werden, da sich ein Verhältnis Natrium zu Kalium von 1 oder weniger
günstig auf den Blutdruck auswirkt. Eine Angleichung der Kaliumzufuhr an eine
hohe Natriumaufnahme ist nicht sinnvoll.[54]. Auch die
Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bestätigt die blutdruckerhöhende Wirkung von Natrium.[55]
Kalium hat außerdem einen
positiven Einfluss auf den Knochenstoffwechsel, da eine höhere Kaliumzufuhr
eine erhöhte Calciumausscheidung verhindert, die durch eine hohe Kochsalzzufuhr
induziert wird. Kalium fördert somit die renale
Calciumretention in der Niere und verhindert den Calciumabbau aus den
Knochen.[56][57][58] In diesem Zusammenhang sind auch der Einfluss des
Begleitanions, der Zusammensetzung der Nahrung und des Lebensalters auf den
Säuren-Basen-Status zu beachten.[59][60][61][62][63][64][65] Für Kaliumcitrat
ist in klinischen Studien nachgewiesen, dass es dem Calciumverlust über die
Niere und dem Calciumabbau aus den Knochen entgegenwirkt.[66][67][68] So zeigte
eine prospektive kontrollierte Interventionsstudie bei 161 postmenopausalen
Frauen mit Osteopenie, dass die partielle
Neutralisierung einer diätinduzierten Säurebelastung (mittels 30 mmol
Kaliumcitrat pro Tag, entspricht 1,173 g Kalium) über einen Zeitraum von zwölf
Monaten die Knochendichte signifikant erhöht und die Knochenstruktur deutlich
verbessert. Kaliumcitrat wirkte dabei genauso effektiv wie Raloxifen,
einem Östrogen-Rezeptor-Modulator, der bei der Behandlung und Prävention von
Osteoporose bei postmenopausalen Frauen eingesetzt
wird.[69]
Kalium gehört zu den
wichtigsten Elektrolyten der Körperflüssigkeit und ist für die Steuerung der
Muskeltätigkeit mitverantwortlich. Bei Leistungssportlern kann es durch
übermäßiges Ausschwitzen von Kalium zu Krämpfen und Erschöpfungszuständen
kommen.
Da Kalium sehr gut
wasserlöslich ist, lässt sich der Kaliumgehalt von Lebensmitteln durch das sog.
Wässern (in Wasser einlegen für ca. drei bis fünf Stunden) merklich senken.
Dies ist besonders wichtig für Personen mit Nieren- und
Stoffwechselstörungen[70].
Die in den Vereinigten
Staaten zu Hinrichtungen verwendete Giftspritze enthält Kaliumchlorid, welches
zu einer Lähmung der Herzmuskulatur und damit zum Tode führt.
http://www.onmeda.de/lexika/naehrstoffe/mineralstoffe/kalium-kaliumreiche-lebensmittel-2281-4.html
http://www.novafeel.de/ernaehrung/mineralstoffe/kalium.htm