KREBSFORSCHUNG Fälschungen
Nach dem Skandal um den koreanischen Klonforscher Hwang hat jetzt auch die
Krebsforschung ein Glaubwürdigkeitsproblem. Nach kritischen Nachfragen musste
ein norwegischer Wissenschaftler Fälschungen in einem Artikel einräumen.
In einem Beitrag für die britische
Fachzeitschrift "The Lancet"
habe der Mediziner Daten von angeblichen Patienten mit Mundkrebs frei erfunden,
erklärte Stein Vaaler, einer der Leiter des
Krebsforschungszentrums in Oslo, am Samstag. Der Name des Wissenschaftlers
wurde nicht genannt. In der Veröffentlichung vom Oktober 2005 hieß es unter
anderem, ein bestimmtes Medikament könne das Risiko einer Mundkrebs-Erkrankung
verringern.
Dabei wurde auf Forschungsergebnisse verwiesen, die den jüngsten Angaben
zufolge überhaupt nicht existierten. "Es handelt sich hier nicht einmal um
eine Manipulation, sondern um eine reine Erfindung", erklärte Vaaler. Der betreffende Wissenschaftler habe dies zuzugeben,
nachdem sein Artikel Fragen aufgeworfen habe.
Der Direktor des Krebsforschungszentrums, Aage Danielsson, sprach von einem sehr ernsten Vergehen gegen
die wissenschaftliche Ethik.
Spiegel online 15.1.06