Jodprophylaxe beim Supergau
Wo werden die Jod-Tabletten aufbewahrt und wie werden sie verteilt?
Die
älteren Jodtabletten enthalten 9,1
g Kalium jodatum.
Im Jahr 2004 wurde in Deutschland der Altbestand der Jod-Tabletten
gegen neue mit anderer Dosierung ausgetauscht. 137 Millionen Tabletten mit dem
Handelsnamen „Kaliumiodid `Lannacher´
65 mg-Tabletten“ sind nun bundesweit an sieben zentralen Standorten gelagert:
· Neumünster, Schleswig-Holstein
· Cloppenburg, Niedersachsen
· Wunstorf, Niedersachsen
· Würzburg, Bayern
· Roding, Bayern (Nähe Regensburg)
· Kempten, Bayern
· Eggenstein-Leopoldshafen, Baden-Württemberg (Nähe Karlsruhe)
Beschafft wurden für den 25-km-Umkreis Haushaltspa
Nach den Empfehlungen der Strahlenschutzkommission
(SSK) ist die Bevorratung und Verteilung von Jodtabletten zur Jodblo
Für den Entfernungsbereich 25-100 km um die Atomanlagen werden Jod-Tabletten für Schwangere und Kinder/Jugendliche bis 18 Jahre in den sieben oben genannten zentralen Lagern vorgehalten und im Ereignisfall verteilt. Da aufgrund der Standortverteilung der deutschen Atomkraftwerke nur wenige Flächen übrig bleiben, die nicht in einem 100-km-Kreis um eine solche Anlage liegen, kann man davon ausgehen, dass diese Bevorratung für die ganze Bundesrepublik gilt.
Wer soll stabiles Jod bei einem Atom-Unfall einnehmen und welche
Menge?
Die Dosierung der Jodeinnahme ist für die einzelnen Altersgruppen genau
festgelegt: Neugeborene bis zu einem Monat sollen 12,5 mg Jodid erhalten,
Kleinkinder im Alter vom ersten bis zum 36. Monat 25 mg Jodid, Kinder und
Jugendliche von drei bis 18 Jahren 50 mg Jodid und Erwachsene von 19 bis 45
Jahren 100 mg Jodid. Für die Altersgruppe über 45 Jahre ist keine Jodeinnahme
empfohlen, mit der Begründung, dass für diese Personengruppe "das
Gesundheitsrisiko für schwerwiegende Schilddrüsenerkrankungen (z.B. durch Jod
ausgelöste Schilddrüsenüberfunktion) infolge der Tabletteneinnahme höher ist
als das Strahlenrisiko durch Einatmen von radioaktivem Jod".