Jod in Deutschland
ausreichend
Deutschland ist dank konsequenter Verwendung etwa
von Jodsalz nach WHO-Definition kein Jodmangelgebiet mehr. Vor 1990 lag die
durchschnittliche tägliche Jodaufnahme noch unter 100 µg, aber über 25 µg
(Jodmangel Grad I bis II). Inzwischen nehmen Erwachsene durchschnittlich 110 µg
Jod täglich über Speisen und Getränke auf, ergab das bundesweite Jodmonitoring
1996. Darauf wies Professor Rainer Hehrmann aus Stuttgart bei einer
Veranstaltung in Falkenstein hin. Auch die Jodversorgung Neugeborener ist
besser geworden. Und aus neueren regionalen Untersuchungen weiß man, dass die
Jodzufuhr bei Schulkindern jetzt meist ausreichend ist.
Besteht nun nicht die Gefahr, dass die Bevölkerung
allgemein zuviel Jod bekommt mit der Gefahr einer Jodüberdosierung. Zwar könnte
es passieren, dass einzelne Menschen medizinisch unwerwünscht hohe Joddosen von
über 300 µg täglich aufnehmen. Das könne durch den Verzehr von Nahrung
passieren, die viel Jod enthalten kann wie algenhaltige Speisen, aber auch
Milch oder Eier. Und anderes als manchmal behauptet, fördere eine Jodzufuhr bis
zu 300 µg Jod täglich nicht die Entstehung von Hashimoto-Thyreoitiden.
Allerdings: Algen und Algenhaltige Speisen wie
Sushi, die viel Jod enthalten können, müssen bei autonomen Adenomen oder bei
Schilddrüsen-Überfunktion gemieden werden.
Auch sollten etwa Schwangere, denen eine tägliche
Zufuhr von 260 µg Jod empfohlen wird, zu Folsäure-Jod-Präparaten nicht auch
noch zusätzlich Jodtabletten einnehmen, sagte Hehrmann.
http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/02/16/030a0903.asp?cat=/news