Hirnschaden durch Gasofen ohne Kamin

Ein Schwabinger Arzt ließ von einem jugoslawischen Schwarzarbeiter in seiner vermieteten Etagenwohnung eine Gas-Etagen-Heizung im Flur anbringen. Sofort nach Inbetriebnahme bekamen die Mieterin und 4 Studenten als Untermieter Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen. Die Katze starb. Alle Blumen wurden welk. Nach einem Winter brachen beide Studenten, die gerade dort wohnten, wegen schlechter Zensuren ihr Studium ab und zogen aus. Die Mieterin bekam größte Probleme an ihrem Arbeitsplatz als Rezeptprüferin in der kassenärztlichen Vereinigung. Sie kam zu mir, weil es in ihrer Wohnung beim Heizen so stank. Kohlenmonoxid war in der Ausatemluft stark erhöht.

Sofort schaltete ich telefonisch den Kaminkehrer ein, der die Heizung abgenommen hatte und nur an einer Zimmertüre unten einen Lüftungsschlitz verlangt hatte. Jetzt stellte er bei einer exakten Untersuchung fest, dass der Kamin blind endete und alle Verbrennungsabgase in die Wohnung gelangten. Das Zimmer der Hauptmieterin lag in der Nähe des Ofens, die der Untermieter entfernt am Ende des Flurs (steht so da)

Die Hauptmieterin St. Gabriela ließ ich sofort von der Bundeswehr nach Ulm fliegen in die dortige Sauerstoff-Überdruck-Kammer und diese sehr erfolgreiche Therapie in größeren Abständen wiederholen. Die Kontakte hierfür hatte ich seit meinem Vortrag dort und hatte diese einzige sinnvolle Behandlung der chronischen Kohlenmonoxid-Vergiftung auch in meinem Lehrbuch der Klinischen Toxikologie stehen.

Später zog die Patientin nach Italien und bewohnte im Winter ein kleines Zimmer in meinem Haus. Die schweren Hirnschäden haben sich im Laufe der Zeit deutlich gebessert, wenn auch nur etwa bis zur Hälfte.