Handwerker verdient weniger als HartzIV

: Sie wollen doch nicht etwa behaupten, dass es langzeitarbeitslosen Hartz-IV-Empfängern besser geht als Menschen mit einem Job.

 

Buschkowsky: In bestimmten Konstellationen kann das durchaus das Ergebnis sein. Nehmen wir mal einen Neuköllner Handwerker mit einem hier normal üblichen Lohn von 10,50 Euro die Stunde. Der kommt inklusive Kindergeld für drei Kinder auf 1829 Euro netto im Monat. Der Hartz-IV-Empfänger mit drei Kindern erhält dagegen mehr als 2000 Euro. Und je höher die Kinderzahl, desto größer wird der Unterschied. Was soll da um Himmels willen jemanden veranlassen, ein Jobangebot von 1800 Euro brutto anzunehmen, wenn er 2000 Euro Hartz IV ausbezahlt bekommt. Das hat gerade bei Minderqualifizierten eine lähmende Wirkung. Deshalb hat sich, selbst im letzten Wirtschaftsboom, die Zahl der Hartz IV-Empfänger in Neukölln nur marginal bewegt. Im Einzelfall ist das menschlich verständlich, auf Dauer gesehen muss so das System aber kollabieren.

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