Haarfärbemittel
in EU verboten wegen Blasenkrebs
Fast zwei
Drittel aller Frauen färben sich EU weit die Haare und bis zu zehn Prozent der
Männer. Doch aus der Farbtube droht Gefahr: Blasenkrebs. Die EU hat heute 22
Inhaltsstoffe aus Haarfärbemitteln verboten. Studien im Auftrag der EU waren zu
dem Schluss gekommen, dass Stoffe in Haarfarben Blasenkrebs erzeugen können.
Erst ab dem 1. Dezember 2006 soll das Verbot in Kraft treten. "Dem
Verbraucher bleibt bis dahin nur, die Liste der Stoffe mit den Inhaltsangaben
auf der Packung des Mittels zu vergleichen", sagt Karel Mohn, Sprecher im
Bundesverband der Verbraucherzentralen auf Anfrage von T-Online. Wir haben für
Sie die gefährlichen Stoffe herausgesucht und sagen Ihnen, welche
Haarfärbemittel unsicher sind.
Die verbotenen Stoffe
sind eher selten
Derzeit überprüft die EU-Kommission noch immer, welche Stoffe in
Haarfärbemitteln als unsicher gelten. Dazu musste die Kosmetikindustrie der EU
Dossiers zu den von ihnen verwendeten Inhaltsstoffen vorlegen. Zu den 22 jetzt
verbotenen Mitteln hatten die Hersteller jedoch keine Angaben gemacht, deshalb
wurden diese jetzt verboten. Karel Mohr dazu: "Bei den Substanzen auf der
Liste handelt es sich um solche, die sehr selten in künstlichen Haarfarben
vorkommen, weshalb die Industrie zu diesen auch keine Angaben gegenüber der EU
machte."
Weitere Verbote drohen
In einer Pressemiteilung der EU-Kommission heißt es, dass im Zuge der
Überprüfung noch weitere Stellungnahmen erfolgen würden, die nächste im Oktober
2006. Mohn fürchtet: "Noch mehr Mittel könnten auf die Liste der
krebserregenden Zutaten kommen."
Wechselwirkungen unerforscht
Mohn warnt auch noch vor einem weiteren Problem: "Man untersucht jetzt
zwar die einzelnen Stoffe, jedoch sind die Wechselwirkungen der Substanzen
untereinander noch nicht erforscht."
Naturhaarfarben verwenden
Dem Verbraucher rät Mohn dazu, sich genau daran zu halten, wie das Produkt zu
verwenden ist und natürliche Haarfärbemittel zu benutzten. "Vor allem
Produkte auf pflanzlicher Basis oder aus tierischen Bestandteilen sind
sicher", erklärt der Verbraucherschützer. In einem Test der Zeitschrift
Öko-Test vom März 2006 fielen jedoch auch einige Naturhaarfarben durch, weil
sie zum Beispiel Allergien auslösen können. "Die natürlichen Haarfarben sind
aber immer noch besser als die chemischen Produkte", so Mohr.
Quelle: T-online 24.07.06