HOCHWASSERSCHUTZ durch  Öko-Landbau

Ökologischer Landbau kann die Folgen von Hochwasserschäden drastisch reduzieren. Britische und deutsche Experterffanden auch heraus, das es auf Bio-Höfen mehr Tier- und Pflanzenarten gibt


BIO-LANDBAU beugt Überschwem­mungen vor, weil die Versickerungsleis-tung ökologisch bearbeiteter Boden viel größer ist, so die Wissenschaftler des In­stitutsfür Pflanzenernährung und Boden­kunde sowie des Instituts für Ökologischen Landbau der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL). „Im Öko-Landbau bil­den Bodenlebewesen, insbesondere Regen­würmer, ein Mehr an Poren. Auf einem öko­logisch bebauten Feld leben etwa sieben Mal so viele Regenwürmer wie in einem konventionellen", erklärt Ewald Schnug von der FAL. Noch katastrophaler wirke es sich aus, wenn der Boden versiegelt wird, so der Wissenschaftler.

Die Experten würden es begrüßen, wenn zukünftig eine Bewertung des Öko-Landbaues nicht nur über die Produkte, sondern auch über den Bodenerhalt er­folgte. Weitere Vorteile des Öko-Landbaus hat eine Studie an mehr als 180 Bauernhö­fen in Großbritannien herausgearbeitet:


ökologischer Landbau wirkt sich danach insgesamt wesentlich besser auf Flora und Fauna aus als konventioneller. Auf Öko-Bauernhöfen fanden sich 85 Prozent mehr Pflanzen, ein Drittel mehr Fledermäuse, 17 Prozent mehr Spinnen und 5 Prozent mehr Vogelarten.

Derfundamentale Unterschied zu kon­ventionellen Farmen ergebe sich aus der Verwendung von synthetischen Pestiziden und Düngemitteln, berichten die Forscher. „Es wäre für die Erhaltung und auch für die Wiederherstellung der Biodiversität wich­tig, wenn es noch mehr Öko-Bauern gäbe", meint Rob Füller vom British Trustfor Orni-thology.

In Großbritannien betreiben nur drei Prozent der Bauern Ökolandbau. Experten hatten kritisiert, dass in den vergangenen Dekaden zahlreiche einst häufig vorkom­mende Tier- und Pflanzenarten fast ausge­storben sind. Sie geben der konventionel­len Landwirtschaft Mitschuld daran.


Schrot&Korn __ November 2005