Glutamat asiatisch essen
macht dumm
Asia-Küche: Zutaten wie Sojasoße weisen
besonders hohe Glutamat-Dosen auf; kaum zu glauben Glutamat gibt Geschmack -
und schadet dem Gehirn, behauptet ein amerikanischer Wissenschaftler
Der verbreitete Geschmacksverstärker
Glutamat macht dumm, indem er Gehirnzellen abtötet. Das behauptet zumindest der
Psychiater und Neuropathologe John Olney von der
Washington University in St. Louis (USA).
Die Substanz Glutamat,
genau genommen die Salze der Aminosäure Glutaminsäure, nehmen wir mit der
Nahrung täglich auf. Sie finden sich in Spuren in fast allen natürlichen
Nahrungsmitteln und sogar in der Muttermilch. Doch vor allem werden damit
industriell hergestellte Fertiggerichte geschmacklich "aufgepeppt":
Fleischbrühwürfel und Nudelmahlzeiten, Schinken und Wurst sowie Knabbersachen
wie Kartoffelchips oder Erdnussflips.
Am meisten Glutamat wird in
Asien verbraucht. Damit machen manche Menschen eine unangenehme Erfahrung, wenn
sie unter dem "China-Restaurant-Syndrom" leiden - wie man eine
Glutamat-Unverträglichkeit volkstümlich bezeichnet. Kopfschmerzen nach
Peking-Ente oder taube Arme nach Frühlingsrollen können auf das Konto dieser
Substanz gehen.
Glutamat:
Im menschlichen Körper
übernimmt das Glutamat wichtige Funktionen bei der Übermittlung, Speicherung
und Verarbeitung von Informationen im Gehirn. Olney
hat eigenen Angaben zufolge in mehreren Untersuchungen an Versuchstieren einen
nervenschädigenden Effekt nachweisen können.
Bei normaler und sogar bei
glutaminsäurereicher Ernährung ist bei gesunden Menschen jedoch kein gesundheitsgefährdender Einfluss zu erwarten, beruhigen
nationale Expertengremien wie das Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin
und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung.
Wer den Geschmacksverstärker
so weit wie möglich vermeiden will, sollte besser die Finger von
Fertiggerichten lassen. Auskunft geben die so genannten E-Nummern: Für die
Verwendung in Lebensmitteln sind sechs Glutaminsäureverbindungen zugelassen.
Sie werden mit den E-Nummern E 620 bis E 625 gekennzeichnet.
Apotheken-Rundschau vom
15.12.2004